Worum es geht
Um den Veränderungen ihres Arbeitsrahmens jetzt und zukünftig adäquat begegnen zu können, benötigen Ärzte in Klinik und Praxis professionelle Management-Fähigkeiten und Soft Skills. Doch hier besteht gegenwärtiges ein erhebliches Defizit und vor allem ein auf veralteten Ansichten basierendes Mindset.
Die Medizin im Umbruch
Auch die Medizin bleibt von den sich gegenwärtig vollziehenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen sowie Trends nicht unberührt. Hierbei stellen vor allem
Überlegungen zum sektoralen Umbau und zu alternativen Organisationsformen der Betriebe,
- administrative Neuregelungen,
- die digitale Transformation,
- die Popularisierung der Medizin sowie
- veränderte Patientenanforderungen.
Haus-, Fach-, Zahn- und Klinikärzte vor völlig neue Herausforderungen, sowohl im Hinblick auf die strategische Ausrichtung als auch bezüglich der operativen Gestaltung ihrer Betriebe und ihrer Arbeit.
Das erstarrte Berufsbild
Doch die Akteure eines durch eine Vielzahl von Standards geprägten Berufsbildes und seiner Varianten tun sich bereits schwer, Komfortzonen und etablierte Arbeitsmodelle nur ansatzweise zu verlassen. Viele Ärzte sehen sich auch in ihrer Passivität dadurch bestätigt, dass Kollegen ebenfalls nicht reagieren oder dass nicht konformes Handeln in streng hierarchischen Strukturen auf Widerstände stößt. Letztlich resultiert aus dieser Haltung eine Vielzahl von Nachteilen, sowohl individuell als auch für die Betriebe, die Patientenversorgung und das Gesundheitswesen generell.
Ein Mindshift nebst Kompetenz-Zuwachs ist notwendig
Entscheidend ist aber, dass angesichts der Art der Veränderungen auch viele der etablierten Denk- und Handlungsweisen an ihre Grenzen gelangen und einer Korrektur bedürfen oder sogar vollständig ersetzt werden müssen. Das bedeutet:
Der Umbruch der Medizin macht einen Mindshift notwendig, der Veränderungen des Rollenverständnisses in Kombination mit der Entwicklung einer Multiprofessionalität beinhaltet.
Ärzte werden zukünftig in drei Rollen aktiv sein müssen:
- in ihrem etablierten Handlungsbereich als Mediziner, der jedoch nun stark durch die Themen „Adhärenz“, „Kommunikations-Techniken“ und „individualisierte Patientenbetreuung“ sowie durch eine Ausrichtung als „Patienten-Berater“ geprägt sein wird,
- als Unternehmer (im ambulanten Bereich) mit den Schwerpunkten „Entwicklung einer Praxis-Strategie zu Leistungs-Spektrum und Kooperationen“, „Digitalisierung“, „Investitionen“ und „Selbstmanagement“ sowie
- als Führungskraft, die sich mit Teamwork, Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit sowie mit der Schaffung einer agilen Arbeitsorganisation beschäftigt.
Initiative „Mastering the medical mindshift“
Vor diesem Hintergrund wurde die Initiative „Mastering the medical mindshift“ ins Leben gerufen:
Die Initiative ist darauf ausgerichtet, Ärzten Analysen, Fakten, Instrumente und Know-how zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen, um den Medical Mindshift für ihre Tätigkeit zu vollziehen und zukunftsorientiert agieren zu können.
Ein Beispiel für eine solche Unterstützungsmaßnahme im ambulanten Bereich ist der Praxismanagement-Betriebsvergleich©, denn jede Veränderung bedarf zunächst einer umfassenden Bestimmung der Ausgangs-Situation. Das Toll ermöglicht es Haus- und Fachärzten, mit nur 30 Minuten Arbeitszeit ihre gesamte Praxisführung detailliert zu beschreiben, die dann einem Best Practice- und Fachgruppen-Benchmarking unterzogen wird.