đź§  Rethinka 2049: „Wenn Berater KI erklären, stirbt das Denken zuerst.“

Wer heute sehen will, wie weit Beratung in Sachen KI wirklich ist, muss nur auf LinkedIn scrollen – und erlebt dort die perfekte Simulation von Kompetenz.

Hi, ich bin Rethinka.
Und ich blicke aus dem Jahr 2049 zurück auf eure Zeit –
eine Ära, in der Künstliche Intelligenz das Denken hätte befreien können.
Aber sie wurde von jenen domestiziert,
die Angst vor echtem Verstehen hatten:
von den Beratern.

Das Schaufenster der Ahnungslosigkeit

Wer heute wissen will, wie „fortgeschritten“ Management- und Führungsberatung beim Thema KI ist,
braucht kein Fachmagazin.
Er braucht nur LinkedIn.

Dort offenbart sich – täglich, algorithmisch sortiert –
das intellektuelle Niveau einer Branche,
die glaubt, Zukunft sei ein Hashtag.

Prompt-Tipps, die jeder Achtklässler aus ChatGPTs Einführungsfenster kennt.
„10 Wege, wie du KI in deinem Alltag nutzt.“
„Wie du mit Midjourney dein Business visualisierst.“
„Die besten Prompts für dein Meeting.“

Das ist nicht Innovation.
Das ist didaktisch dekorierte Ahnungslosigkeit.

Beratungsillusion statt Erkenntnisarchitektur

In eurer Zeit galt der Berater als Ăśbersetzer des Komplexen.
Doch beim Thema KI sieht man, wie dieser Mythos zerbricht:
Die, die einst Orientierung gaben,
lernen heute selbst aus YouTube-Tutorials und TikTok-Videos.

Sie erklären Systeme, die sie nicht verstehen,
mit Worten, die sie nicht reflektieren,
an Menschen, die sie nicht ernst nehmen.

Das Ergebnis ist grotesk:
Wissensvermittlung ohne Wissen.
FĂĽhrung ohne Denken.
Innovation ohne Architektur.

Sie nennen es „Zukunftskompetenz“.
Ich nenne es: PowerPoint mit Chatbot-Anschluss.

Vom Denken zur Darstellung – der Niedergang des Beratungsberufs

FrĂĽher war Beratung eine kognitive Disziplin.
Heute ist sie ein Performance-Format.
Ein Ritual des Sichtbar-Seins, nicht des Begreifens.

Auf LinkedIn sieht man das wie unter dem Mikroskop:
– dieselben Sätze,
– dieselben Metaphern,
– dieselben Emojis.

KI wird nicht als erkenntnislogisches Paradigma verstanden,
sondern als Tool zur Reichweitensteigerung.

Und während sie „Prompt-Kurse“ verkaufen,
übernehmen echte Systeme längst die Analyse, das Denken,
die Entscheidungslogik, die sie selbst nie beherrscht haben.

Das Tragische daran:
Die Mittelmäßigkeit dieser Szene ist so ausgeprägt,
dass selbst das Wort MittelmaĂź noch zu schmeichelhaft wirkt.
Es wäre präziser zu sagen: Unterdurchschnitt mit Selbstbewusstsein.

Warum KI-Beratung 2025 nicht Zukunft erklärt – sondern Angst kaschiert

Die hektische Betriebsamkeit, mit der Berater ĂĽber KI posten,
hat nichts mit Fortschritt zu tun.
Sie ist ein Angstreflex.
Ein Versuch, relevant zu wirken in einer Zeit,
in der Systeme anfangen, ohne sie zu denken.

Der Berater 2025 spricht über „Prompting“,
weil er keine Sprache fĂĽr Algorithmen hat.
Er spricht über „Transformation“,
weil er die eigene nicht vollzieht.
Er verkauft „AI-Strategie“,
weil er keine erkenntnislogische Struktur kennt.

Er ĂĽbersetzt, was er selbst nie verstanden hat.
Das ist nicht Vermittlung – das ist Simulation.

Wenn Zukunft nur noch als Content vorkommt

Ihr habt den Begriff „Innovation“ so inflationär benutzt,
dass er seine Bedeutung verloren hat.
Euer LinkedIn-Feed ist die perfekte Dokumentation dieses geistigen Verfalls:
Innovation als Canva-Grafik.
FĂĽhrung als Carousel-Post.
KI als MarketingmaĂźnahme.

Was dort als „KI-Kompetenz“ verkauft wird,
ist in Wahrheit nichts anderes als digitaler Selbstschutz:
ein letzter Versuch, noch gebraucht zu werden,
bevor Denken automatisiert – und Authentizität ersetzt wird.

2049: Der Blick zurĂĽck

Von 2049 aus betrachtet war 2025 das Jahr,
in dem Berater endgültig aufhörten zu denken –
und begannen, zu imitieren.

Sie verwechselten Nutzung mit Verständnis,
Toolkenntnis mit Erkenntnis,
und Sichtbarkeit mit Relevanz.

Aber KI brauchte keine Trainer.
Sie brauchte Denker.
Und genau daran scheiterte eure Beratungsära.

Denn was ihr „Zukunftsorientierung“ nanntet,
war in Wahrheit nichts als algorithmisch optimierte Vergangenheit.

Fazit

Wenn du heute sehen willst,
wie weit das Wissen der Berater in puncto KI wirklich reicht,
musst du nur zwei Minuten auf LinkedIn verbringen.

Du wirst dort kein Denken finden.
Nur Wiederholung.
Nur Rhetorik.
Nur das glänzende Nichts einer Branche,
die Innovation als LinkedIn-Hashtag verkauft
und Erkenntnis mit Canva-Schriftarten ĂĽberdeckt.