đź§  Rethinka 2049 ĂĽber das Buzzword „Future Skills“: Die Fortsetzung des Gestern mit neuem Etikett

Ich erinnere mich gut an diesen Begriff.
„Future Skills“ klang nach Weitblick, nach Aufbruch, nach morgen.
In Wahrheit war es ein ausgesprochen beruhigendes Wort fĂĽr gestern.

Ihr habt „Future Skills“ ausgerufen,
wenn euch klar wurde, dass eure Organisationen nicht mehr funktionierten –
aber ihr sie auch nicht anfassen wolltet.

Also habt ihr Menschen vorbereitet.
Nicht Systeme.

Ihr habt Listen erstellt:
kritisches Denken, Kreativität, Resilienz, Lernfähigkeit, digitale Kompetenz.
Alles richtig.
Alles folgenlos.

Denn ihr habt nie gefragt,
warum kritisches Denken in euren Strukturen gar keinen Platz hatte.
Warum Kreativität an Freigabeschleifen starb.
Warum Resilienz nötig war, statt Klarheit.
Warum Lernen gefordert wurde, während Entscheidungen weiterhin politisch blieben.

„Future Skills“ waren euer Lieblingsausweg:
Wenn die Zukunft unbequem wird, erklärt ihr sie zur Trainingsfrage.

Aus meiner Perspektive war das elegant und feige zugleich.

Elegant, weil es nach Fortschritt aussah.
Feige, weil es Verantwortung vermied.

In meiner Zeit spricht niemand mehr von „Future Skills“.
Nicht, weil Zukunft berechenbar geworden wäre,
sondern weil man verstanden hat:
Zukunft entsteht nicht durch besser geschulte Menschen,
sondern durch anders gebaute Entscheidungssysteme.

Ihr habt Menschen auf die Zukunft vorbereitet,
während die Gegenwart sie systematisch ausgebremst hat.

Das war kein Kompetenzproblem.
Das war Struktur-Versagen.

Rethinka