”Wie ausgeprägt ist mein Perfektionismus?“ – Ein SkillScan für Führungskräfte aus dem FOTAN-Programm

Worum es geht

Ob Perfektionismus eine gute oder schlechte Eigenschaft für eine Führungskraft ist, hängt von der Ausprägung und Anwendung dieser Eigenschaft ab. In Maßen kann Perfektionismus zu Exzellenz und hohen Leistungsstandards beitragen. Wenn er jedoch übertrieben wird, kann er zu negativen Folgen für das Team und die Organisation führen. Der folgende Selbsttest ermöglicht Ihnen, den Grad Ihres Perfektionismus näher zu bestimmen.

SkillScan-Meter

Beantworten Sie die nachstehend aufgeführten 30 Aussagen / Fragen vollständig nach folgenden Kriterien und vergeben Sie jeweils den zugehörigen Punktwert:

  • 0: Trifft überhaupt nicht zu
  • 1: Trifft eher nicht zu
  • 2: Teils / teils
  • 3: Trifft überwiegend zu
  • 4: Trifft vollkommen zu

Addieren Sie abschließend die sich ergebenden Punktzahlen.

SkillScan-Survey

  1. Ich fühle mich unwohl, wenn ich nicht alle Details eines Projekts selbst kontrolliere.
  2. Ich habe das Gefühl, dass meine Arbeit nie gut genug ist.
  3. Ich verbringe viel Zeit damit, kleinste Fehler in meiner Arbeit zu korrigieren.
  4. Es fällt mir schwer, Aufgaben zu delegieren.
  5. Ich erwarte von meinen Mitarbeitern die gleiche Perfektion, die ich von mir selbst erwarte.
  6. Ich denke oft über kleine Fehler nach, auch nachdem ein Projekt abgeschlossen ist.
  7. Ich habe Schwierigkeiten, Projekte abzuschließen, weil es immer etwas zu verbessern gibt.
  8. Ich setze mir und anderen oft unrealistisch hohe Standards.
  9. Fehler machen mich extrem unruhig oder ängstlich.
  10. Ich neige dazu, Kritik persönlich zu nehmen.
  11. Ich arbeite oft länger als meine Kollegen, um sicherzustellen, dass alles perfekt ist.
  12. Ich zögere, neue Projekte zu beginnen, weil ich Angst habe, sie nicht perfekt ausführen zu können.
  13. Lob und Anerkennung von anderen sind für mich sehr wichtig.
  14. Ich fühle mich frustriert, wenn meine Mitarbeiter nicht genau nach meinen Anweisungen arbeiten.
  15. Ich überprüfe ständig die Arbeit meiner Mitarbeiter auf Fehler.
  16. Ich habe das Gefühl, dass meine Arbeit meine Identität definiert.
  17. Ich fühle mich schuldig, wenn ich mir eine Pause gönne.
  18. Ich habe hohe Erwartungen an die Leistung meines Teams.
  19. Ich denke, dass kleine Fehler das Gesamtbild eines Projekts ruinieren können.
  20. Ich habe das Gefühl, dass ich die einzige Person bin, die eine Aufgabe richtig erledigen kann.
  21. Es fällt mir schwer, Kompromisse einzugehen.
  22. Ich fühle mich oft gestresst oder überwältigt von meiner Arbeitslast.
  23. Ich habe das Gefühl, dass meine Mitarbeiter Angst haben, mir Fehler zu berichten.
  24. Ich neige dazu, mich auf das zu konzentrieren, was noch verbessert werden muss, statt auf das, was bereits gut läuft.
  25. Ich vermeide es oft, Risiken einzugehen.
  26. Ich habe das Gefühl, dass Zeitdruck meine Fähigkeit zur Perfektion einschränkt.
  27. Ich neige dazu, mich auf Details zu konzentrieren, anstatt auf das große Ganze.
  28. Ich fühle mich unbehaglich, wenn ich nicht ständig Feedback zu meiner Arbeit erhalte.
  29. Ich habe das Gefühl, dass ich ständig unter Beobachtung und Bewertung stehe.
  30. Ich habe hohe Erwartungen an mich selbst, auch in Bereichen außerhalb der Arbeit.

SkillScan-Analysis

0 – 24 Punkte: Gering ausgeprägter Perfektionismus

  • Erläuterung: Sie neigen dazu, flexibel und anpassungsfähig in Ihrer Arbeitsweise zu sein. Sie legen Wert auf Ergebnisse, ohne sich in Details zu verlieren. Diese Einstellung fördert Kreativität und Innovation in Ihrem Team und minimiert Stress und Druck.
  • Empfehlung: Achten Sie darauf, dass Ihre Flexibilität nicht zu Nachlässigkeit führt. Das Setzen klarer Standards und Ziele bleibt wichtig.

25 – 48 Punkte: Mäßig ausgeprägter Perfektionismus

  • Erläuterung: Sie haben einen gesunden Ansatz hinsichtlich Perfektionismus, wobei Sie Qualität anstreben, ohne sich von Details überwältigen zu lassen. Sie sind in der Lage, ein Gleichgewicht zwischen hoher Leistung und realistischen Erwartungen zu finden.
  • Empfehlung: Bleiben Sie aufmerksam für das Wohlbefinden Ihres Teams und sorgen Sie dafür, dass Ihre Erwartungen klar und erreichbar sind.

49 – 72 Punkte: Ausgeglichener Perfektionismus

  • Erläuterung: Sie zeigen einen ausgeglichenen Grad an Perfektionismus, der oft zu hoher Qualität und guten Leistungen führt. Allerdings besteht das Risiko, dass Sie zu sehr in Perfektionismus abdriften könnten.
  • Empfehlung: Achten Sie auf Anzeichen von Stress oder Frustration bei sich und Ihrem Team. Erlauben Sie Flexibilität und fördern Sie eine offene Kommunikation.

73 – 96 Punkte: Hoch ausgeprägter Perfektionismus

  • Erläuterung: Ihr Perfektionismus ist stark ausgeprägt. Dies kann zwar zu hohen Standards führen, birgt aber Risiken wie Stress, Burnout und ein angespanntes Arbeitsumfeld.
  • Empfehlung: Überdenken Sie Ihre Erwartungen. Versuchen Sie, mehr Vertrauen in Ihr Team zu setzen und Aufgaben zu delegieren. Achten Sie auf Ihre mentale Gesundheit und die Ihrer Mitarbeiter.

97 – 120 Punkte: Sehr hoch ausgeprägter Perfektionismus

  • Erläuterung: Ihr Perfektionismus ist auf einem Niveau, das wahrscheinlich negative Auswirkungen auf Sie und Ihr Team hat. Sie könnten unter starkem Stress stehen und riskieren Burn-out sowie eine beeinträchtigte Teamdynamik.
  • Empfehlung: Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Betracht zu ziehen, um Strategien zu entwickeln, die Ihren Perfektionismus in gesündere Bahnen lenken. Arbeiten Sie an einem ausgeglicheneren Führungsstil und fördern Sie eine positivere Arbeitsumgebung.

Fazit

Dieses Schema soll als Leitfaden dienen, um das eigene Verhalten zu reflektieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Ein zu hoher Grad an Perfektionismus kann hinderlich sein und sollte in einem professionellen Kontext sorgfältig gemanagt werden, um das eigene Wohlbefinden und das der Mitarbeiter zu schützen.

QuickStart-Guide zum Thema: “Das richtige Maß an Perfektion als Führungskraft finden”

Worum es geht

In der Welt des Managements ist die Suche nach Perfektion eine zweischneidige Klinge. Einerseits streben Führungskräfte danach, ihre Teams zu Spitzenleistungen zu führen, andererseits kann ein übertriebenes Streben nach Perfektion zu Stress, Demotivation und letztlich zu suboptimalen Ergebnissen führen. Wie also kann eine Führungskraft das richtige Maß an Perfektion finden? Dieser Kurz-Ratgeber beleuchtet Strategien und Denkweisen, die helfen, ein ausgewogenes Verhältnis zu erreichen.

Verstehen, dass Perfektion relativ ist

Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass Perfektion ein relativer Begriff ist. Was in einem Kontext als perfekt gilt, kann unter anderen Umständen als unzureichend betrachtet werden. Führungskräfte müssen lernen, die Standards ihrer Branche und ihres spezifischen Unternehmensumfelds zu verstehen und diese als Maßstab zu nutzen.

Prioritäten setzen

Nicht alle Aufgaben sind gleich wichtig. Eine Führungskraft muss lernen, zwischen Aufgaben zu unterscheiden, die höchste Präzision erfordern, und solchen, bei denen “gut genug” ausreichend ist. Dies hilft, Ressourcen effizient einzusetzen und verhindert, dass Zeit und Energie in Bereiche fließen, die weniger Einfluss auf das Endergebnis haben.

Fehlerkultur etablieren

Eine positive Fehlerkultur zu schaffen, in der Fehler als Lerngelegenheiten gesehen werden, ist entscheidend. Führungskräfte sollten ein Umfeld fördern, in dem Mitarbeiter sich trauen, neue Ideen auszuprobieren, ohne Angst vor negativen Konsequenzen bei Fehlschlägen. Dies ermutigt zu Innovation und Kreativität und verhindert, dass die Angst vor Unvollkommenheit den Fortschritt hemmt.

Fortschritt statt Perfektion

Fokus auf kontinuierliche Verbesserung statt auf unerreichbare Perfektion. Setzen Sie realistische Ziele und feiern Sie die erreichten Fortschritte mit Ihrem Team. Dies stärkt das Selbstvertrauen und die Motivation der Mitarbeiter und fördert eine Kultur der Exzellenz, ohne zu überfordern.

Delegation und Vertrauen

Lernen Sie, Aufgaben zu delegieren und Ihren Mitarbeitern zu vertrauen. Perfektionismus führt oft zu Mikromanagement, was sowohl für die Führungskraft als auch für das Team belastend sein kann. Durch Delegation fördern Sie die Autonomie Ihrer Mitarbeiter und ermöglichen es ihnen, eigene Lösungswege zu entwickeln.

Work-Life-Balance

Ein übermäßiges Streben nach Perfektion kann zu Burnout führen. Achten Sie daher auf eine gesunde Work-Life-Balance, sowohl für sich selbst als auch für Ihr Team. Ermutigen Sie zu Pausen und achten Sie darauf, dass auch Zeiten für Erholung und persönliche Interessen bleiben.

Feedback einholen

Regelmäßiges Feedback von Mitarbeitern, Kollegen und anderen Führungskräften kann helfen, eine realistische Einschätzung der eigenen Leistung und der des Teams zu erhalten. Nutzen Sie dieses Feedback, um Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren und Ihre Ziele entsprechend anzupassen.

Fazit

Das Finden des richtigen Maßes an Perfektion ist ein kontinuierlicher Prozess des Lernens und Anpassens. Indem Führungskräfte lernen, Prioritäten zu setzen, eine positive Fehlerkultur zu etablieren und Fortschritte zu feiern, können sie eine Balance finden, die zu Spitzenleistungen führt, ohne die Gesundheit und das Wohlbefinden des Teams zu gefährden. Letztlich geht es darum, eine Kultur der Exzellenz zu fördern, die realistisch, nachhaltig und motivierend ist.