Zwei eingerollte Zeichnungen, nur spärlich sichtbar, angeklebt an eine triste Bauplane – was wie ein beiläufiges Detail im Stadtbild erscheint, wird zur tiefen Metapher für das, woran viele Beziehungen scheitern: Die wahre Nähe ist oft da, aber wir schauen nicht hin.
Wir zeigen nur, was sichtbar, dramatisch und bedeutungsschwanger wirkt. Große Gefühle als Show, als Banner, als Baustellenplakat des Herzens – während das wirklich Intime eingerollt bleibt. Halb verborgen. Und doch da. Genau wie Mikro-Romantik.
Dieses Bild ist das Sinnbild eines Missverständnisses: Wir glauben, Liebe müsse laut sein, auffällig, demonstrativ. Dabei lebt sie im Gegenteil: im stillen Dazwischen, in der achtsamen Wiederholung, in der leisen Geste. Die eingerollten Zeichnungen stehen für das, was wir im Alltag übersehen – nicht aus Desinteresse, sondern weil wir Intimität mit Spektakel verwechseln. Wer wirklich liebt, klebt keine Großplakate – er befestigt zarte Momente an die unscheinbaren Wände des Alltags.
Wenn du tiefer verstehen willst, warum Mikro-Romantik der radikal stille Weg zu echter Nähe ist, dann lies dieses Buch.
