Du brauchst keine Prioritäten. Wirklich nicht.
Was du brauchst, ist Flexibilität. Beweglichkeit. Spontane Einsatzbereitschaft.
Wer zu sehr auf Fokus besteht, verpasst doch das große Ganze.
Du bist schließlich eine moderne Führungskraft – du kannst alles parallel denken. Und machen. Und lösen.
Während andere sich abmühen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, bleibst du offen für alles.
Das ist wahre Agilität.
Du entscheidest nicht – du reagierst.
Und du reagierst schnell.
Du bist in Calls, E-Mails, Slack-Nachrichten, Kalenderfreigaben und Ad-hoc-Sprints zu Hause.
Deine To-do-Liste ist ein lebendiger Organismus. Und du bist sein Herzschlag.
Nur keine Klarheit – das stört den Workflow
Denn Klarheit bringt doch nur Konflikte.
Wenn du sagst, was wichtig ist, implizierst du, was unwichtig ist. Und das will keiner hören.
Also lässt du alles offen. Damit alle zufrieden sind.
Du bist der Meister des „Klar, das kriegen wir auch noch rein“.
Jeder liebt dich dafür.
Und wenn du nachts im Bett deine E-Mails checkst, weißt du: Du bist da, wenn man dich braucht.
Auch wenn du nicht weißt, wofür.
Du bist nicht allein – du bist Standard
Und genau das ist das Gute daran.
Denn du bist nicht der Einzige.
Du bist wie viele andere auch:
– Immer beschäftigt.
– Nie fokussiert.
– Immer verfügbar.
– Nie wirksam.
Du spielst das Spiel, das alle spielen.
Und solange alle mitspielen, ist alles okay.
Niemand wird dich dafür kritisieren, dass du keinen echten Fokus hast.
Denn dann müssten sie sich selbst kritisieren.
Die Wahrheit ist bitter – aber befreiend
Hier ist die unbequeme Wahrheit:
Wenn du keine Prioritäten setzt, setzt du keine Richtung.
Du bist nicht agil, du bist beliebig.
Du bist nicht flexibel, du bist ausgeliefert.
Und du führst niemanden – nicht einmal dich selbst.
Du gibst die Führung ab an Termine, Reize, Erwartungen, Kalenderfreigaben.
Du reagierst auf alles – und entscheidest nichts.
Und du nennst das: Job.
Willst du anders sein – oder nur beschäftigt wirken?
Wenn du Wirkung willst, brauchst du Klarheit.
Wenn du führen willst, brauchst du Entscheidung.
Wenn du relevant sein willst, brauchst du Mut zur Lücke.
Sonst bleibst du ein weiterer Name in der Flut der Mittelmäßigkeit.
R2A: Der Weg raus aus dem Prioritäten-Nebel
REFLECT – Was macht es mit dir, immer alles gleichzeitig zu wollen?
Stell dir vor, du würdest nur noch eines pro Tag entscheiden, was wirklich zählt.
Was passiert mit deinem Denken? Deinem Kalender? Deiner Energie?
Was würdest du weglassen?
Was würdest du erstmals wirklich tun?
ANALYZE – Erkenne dein Muster: Wer treibt hier eigentlich wen?
- Reagierst du auf alles, weil du Angst hast, etwas zu verpassen?
- Sagst du Ja, um beliebt zu bleiben – statt wirksam zu sein?
- Verweigerst du die Entscheidung, weil du dich dann auch verantworten müsstest?
- Verwechselst du Bewegung mit Bedeutsamkeit?
Solange du nicht priorisierst, priorisiert dich das System – für seine Zwecke, nicht für deine.
ADVANCE – Was du ab sofort anders machst
- Setze dir täglich eine Hauptpriorität. Nur eine.
Und blocke dafür Zeit. Alles andere muss sich unterordnen. - Sag bewusst Nein zu Reizen, die nichts mit deinem Ziel zu tun haben.
Das ist kein Verlust. Das ist Selbstführung. - Überprüfe alle 14 Tage deinen Kalender.
Wofür lebst du gerade – für Aufgaben oder für Wirkung? - Kommuniziere deinen Fokus. Laut. Klar. Sichtbar.
Wer dich nicht stört, hilft dir. - Baue ein neues Selbstbild auf:
Nicht der, der immer erreichbar ist, sondern der, der immer ausrichtet.
Zum Schluß:
Du brauchst keine neuen Tools. Du brauchst eine Entscheidung.
Was ist dir wichtiger – beschäftigt zu wirken oder wirksam zu sein?