Worum es geht
Ist die Pflicht-Digitalisierung in Form der Anbindung an die Telematikinfrastruktur für Haus- und Fachärzte weitgehend kostenfrei, werden Praxisinhaber zukünftig um Investitionen nicht herumkommen, selbst wenn sie gar nicht digitalisieren wollen.
Wo die Digitalisierung zu Kosten führt
Die Debatte um das TI-Projektes wurde vor allem durch die Bestimmung des Zeitrahmens, aber noch mehr durch die Regelungen zur Kosten-Neutralität für die Erstausstattung der Praxen und den laufenden Betrieb bestimmt. Doch so wird es – ganz im Gegensatz zur Annahme vieler Mediziner – zukünftig nicht weitergehen. Selbst Ärzte, die über das Pflichtprogramm hinaus keine Digital-Lösungen einführen wollen, werden investieren müssen, denn
- die anfallenden und im Zeitablauf überproportional ansteigenden Datenmengen erfordern nicht nur eine adäquate Hardware, sondern auch schnellere Datenleitungen und vor allem ausreichenden Speicherplatz,
- ein einziger PC am Empfang ist nicht mehr ausreichend, denn aus den Daten resultieren Arbeiten, die nur an entsprechend ausgestatteten Arbeitsplätzen erledigt werden können,
- das bedingt gleichzeitig eine professionelle Vernetzung der Arbeitsplätze,
- natürlich muss auch die Praxis-Software kompatibel sein und
- für die notwendige ausfallsichernde Wartung wird deutlich mehr externer Service benötigt als bisher,
- gleichzeitig steigt der Schulungsbedarf für das Personal, der nun aber nicht mehr einmalig entsteht, sondern durch den technischen Fortschritt und die Entwicklung der TI bedingt kontinuierlich notwendig ist,
- darüber hinaus werden sich im Zeitablauf auch Standards ändern, z. B. der Ersatz der unsicheren Telefax- und E-Mail-Kommunikation mit Patienten durch sichere Messenger-System, für die zusätzliche Betriebskosten anfallen.
Haus- und Fachärzte müssen sich mit betriebswirtschaftlichen Methoden anfreunden
Insgesamt betrachtet resultiert für Haus- und Fachärzte aus der Transformation die Notwendigkeit, ihre Tätigkeit wesentlich ausgeprägter unter Strategie- und Planungs-Gesichtspunkten zu betrachten sowie sich mit den Grundzügen betriebswirtschaftlicher Auswahl- und Entscheidungsverfahren zu beschäftigen.
©Klaus-Dieter Thill / IFABS
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Thill, Klaus-Dieter: (Titel), IFABS: BENCHMARK!, (Publikations-Datum des Beitrags)
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