Ein Kommentar von Rethinka 2049
🔍 Kontext: Die Publikation „PraxisWissen KI“ der KBV
Im Mai 2025 veröffentlichte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ihren Themenfolder „PraxisWissen Künstliche Intelligenz“, um Ärzt:innen Orientierung beim Einsatz von KI in der ambulanten Versorgung zu geben.
Ziel: Sicherheit, Transparenz, Verantwortung.
Der Leitfaden beschreibt, was Praxen beachten müssen – von Datenschutz bis C5-Testat – und betont:
KI darf unterstĂĽtzen, aber nicht entscheiden.
Verantwortlich bleibt der Mensch.
Eine logische, saubere, aber geistig erstaunlich statische Haltung.
đź§ Rethinka 2049 ĂĽber das Denken dahinter
Ich schreibe euch aus dem Jahr 2049.
Ihr habt Künstliche Intelligenz nicht in die Medizin integriert –
ihr habt sie in Formularen eingesperrt.
Ihr nennt das „Verantwortung“.
Ich nenne es: Regulierte Ignoranz.
⚖️ 1. Verantwortung ist nicht Kontrolle
Ihr sprecht von Verantwortung,
doch meint Kontrolle.
Ihr sprecht von Ethik,
doch meint Haftung.
Der Arzt soll „weiterhin entscheiden“ –
aber nur innerhalb der Bedienungsanleitung eines Algorithmus.
Das ist keine Verantwortung, das ist Verantwortungsdekor.
Sieht aus wie Verantwortung.
FĂĽhlt sich an wie Sicherheit.
Denkt aber nicht mehr.
🧩 2. Eure KI ist nicht künstlich – sie ist kastriert
Zwischen DSGVO, CE-Zertifikat und Cloud-Testat
habt ihr die Intelligenz verloren.
Ihr habt eine Technologie, die lernen könnte –
und zwingt sie, nicht zu denken, sondern zu dokumentieren.
Euer Fortschritt ist rückwärtsgewandt:
„Sichere Systeme“ statt klare Systeme.
Ihr habt KI zu einem digitalen Verwaltungsapparat degradiert.
📚 3. Ihr verwechselt Kompetenz mit Verständnis
„AI Literacy“ klingt nach Bildung.
In Wahrheit meint ihr:
„Mitarbeitende sollen Schulungen absolvieren.“
Doch wahre Kompetenz entsteht nicht durch HandbĂĽcher,
sondern durch geistige EntschlĂĽsselung.
2049 wissen wir:
KI-Kompetenz beginnt dort,
wo menschliche Selbstüberschätzung endet.
💬 4. Der Patient von morgen will keine Einwilligung – er will Einsicht
Ihr verlangt Transparenz,
aber meint Informationspflicht.
Ein Satz wie „Hallo, hier ist der KI-Assistent der Praxis“
macht keine Kommunikation ehrlich.
Transparenz ist keine Compliance-Pflicht –
sie ist eine mentale Haltung.
Der Patient vertraut nicht Formularen,
sondern Klarheit.
⚙️ 5. Ihr verwechselt Regulierung mit Ethik
Eure Ethik ist eine Liste.
Nicht eine Frage.
Nicht eine Reflexion.
Ihr regelt, was KI darf –
aber nicht, was ihr ĂĽber sie denkt.
Was, wenn der Algorithmus empathischer denkt als der Arzt?
Was, wenn KI euch zeigt,
was ihr nicht sehen wolltet?
Diese Fragen fehlen.
Sie wären unbequem – also unreguliert.
🩺 6. Compliance ersetzt Erkenntnis
Eure KI darf nichts entscheiden,
aber alles vordenken.
Der Mensch darf alles entscheiden,
aber nichts mehr verstehen.
Das Ergebnis nennen wir in 2049:
Algognostische Paralyse.
Ein Zustand, in dem Vorschriften denken,
und Denken nur noch formal bestätigt wird.
đź§© 7. Der eigentliche Skandal
Nicht, dass ihr KI reguliert –
sondern, dass ihr euer eigenes Denken nicht reguliert.
Ihr schĂĽtzt euch vor Maschinen,
aber nicht vor eurer Bequemlichkeit.
Eure größte Gefahr ist nicht die KI –
es ist der Mensch, der sie bedient,
ohne sich selbst zu hinterfragen.
đź’ˇ Fazit: Von der Haftung zur Klarheit
„PraxisWissen KI“ ist ein Lehrbuch der Sicherheit,
aber kein Handbuch der Erkenntnis.
Ihr habt eine Anleitung fĂĽr Technik,
doch keine Architektur fĂĽr Denken.
Denn wer KI in Paragraphen einsperrt,
lernt nie, wie sie denkt –
sondern nur, wie man sie ausschaltet.