Worum es geht
Die Zielerreichung eines Arztnetzes und jeder Mitglieds-Praxis wird ganz wesentlich durch die Praxismanagement-Qualität bestimmt. Die Benchmarking-Technik kann mit einem Dreifach-Vergleich einen wesentlich Beitrag leisten, diese gezielt zu entwickeln.
Das Praxismanagement bestimmt die Versorgungsqualität
Haus- und Fachärzte setzen im Durchschnitt knapp 50% der Instrumente sowie Verfahrens- und Verhaltensweisen, die einen reibungslosen Praxisbetrieb gewährleisten, nicht ein. Das gilt auch für Praxisbetriebe, die in Arztnetzen zusammengeschlossen sind. Betroffen sind dabei alle Bereiche der Praxisführung, von Planung über das Patientenmanagement, Organisation, Personalführung und Marketing bis hin zum Finanzmanagement. Dieses Defizit wirkt sich nicht nur in der einzelnen Arztpraxis aus, sondern hat auch Folgen für die Tätigkeit des gesamten Netzes. Dieses inaktive Leistungspotenzial lässt sich mit einfachen Mitteln in einen konkreten Zuwachs an Arbeits- und Versorgungsqualität umwandeln.
Dreifach analysiert besser
Das am besten geeignete Instrument hierfür ist ein dreifaches Benchmarking-Verfahren, das die Arbeit der einzelnen Netz-Praxen mehrfach spiegelt:
- zum Best Practice-Standard, der alle Regelungen umfasst, die eine umfassende Praxisfunktionalität gewährleisten,
- in Relation zu Arztpraxen der eigenen Fachgruppe (Fachgruppen-Standard) und
- im Vergleich zu den Betrieben des eigenen Netzverbundes (interner Netz-Standard).
Mit Hilfe dieses Triple Benchmarking-Verfahrens lassen sich der Status der Praxisführung jedes Netz-Mitgliedes und ihre Effekte, z. B. in Bezug auf die Patientenzufriedenheit, objektiv bestimmen und punktgenau entwickeln.
Für die Netzpraxen: Konkrete Optimierungshilfe
Der Aufwand für eine derartige Untersuchung ist gering: gerade einmal 30 Minuten ärztlicher Arbeitszeit sind nötig, um die erforderlichen Angaben in einem speziell entwickelten Benchmarking-Anamnesebogen zu dokumentieren, je MFA fallen 20 Minuten an, ergänzt um einen Patientenbefragung, in die bis zu 100 Praxisbesucher einbezogen werden können. Im Durchschnitt liefert die Auswertung – neben allen Detail-Angaben zu den drei Benchmarking-Maßstäben – knapp vierzig konkrete und sofort umsetzbare Verbesserungsvorschläge für das Praxismanagement. Basis hierfür ist ein Expertensystem, das mehr als 10.000 Praxismanagement-Beschreibungen umfasst, ein Aspekt, der die Repräsentativität und Objektivität der Resultate garantiert.
Support für die Netzleitung
Die Angaben der Netz-Praxen lassen sich zudem anonymisiert zu einem Netz-Status aggregierten, der das Leistungsniveau des Zusammenschlusses zeigt und ebenfalls mit dem Best Practice-, Fachgruppen- (Mittelwert der beteiligten Fachrichtungen) und Netz-Standard (anderer Netze) verglichen werden kann.
Zudem lässt sich die Netz-Balance bestimmen, d.h. wie sehr die einzelnen Praxen im Best Practice-Vergleich divergieren oder korrespondieren, um von hier aus Entwicklungs-Maßnahmen zu planen. Zudem sind die Resultate für die Außenkommunikation verwendbar.
©Klaus-Dieter Thill / IFABS
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Thill, Klaus-Dieter: (Titel), IFABS: BENCHMARK!, (Publikations-Datum des Beitrags)
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