Worum es geht
Im SWOT-Analyseteil der Valetudo Check-up-Praxisanalysen findet sich immer öfter bei der Beschreibung der Bedrohungen für die Praxisbetriebe der Hinweis auf die Digitalisierung. Ein Radiologe vermerkte beispielsweise lapidar: „KI!“. Doch diese Einschätzung hat keine reale Grundlage.
Digital-Lösungen sind keine Konkurrenten, sondern Assistenten
Es ist kein Geheimnis, dass Haus- und Fachärzte der Transformation nicht mit offenen Armen begegnen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und auch Headlines in der Art wie: „KI diagnostiziert besser als Mediziner!“ tragen sicherlich nicht dazu bei, Nähe zur Technik zu erzeugen. So hat inzwischen eine Mixtur aus Ablehnung, Halbwissen, Vermutungen, Fehlinformationen und überzogener Berichterstattung dazu geführt, dass Digital-Tools nicht als das gesehen werden, was sie sind: Hilfsinstrumente zur Unterstützung der ärztlichen Tätigkeit. Digital-Lösungen können Daten erheben, analysieren und aufbereiten oder entlastend Standardprozesse erledigen, der Arzt bleibt nach wie vor der Entscheider, der diese Erkenntnisse unter Anwendung seiner persönlichen Kompetenz zur Optimierung seiner diagnostischen und therapeutischen Tätigkeit nutzen kann und sollte. Er ist derjenige, der die digital gewonnenen Erkenntnis in eine ganzheitliche Sicht der jeweiligen Patienten-Realität transferiert, Patienten aufklärt, Fragen beantwortet, ihre psychische und Lebens-Situation berücksichtigt oder Empathie zeigt und motiviert.
Digital-Kompetenz ist gefragt
Aus diesem Grund ist das „Digitalisierung-Glas“ auch nicht halbleer (Bedrohung), sondern halbvoll in dem Sinne, dass die Technik Ärzte dabei unterstützen kann, ihre Patienten besser zu versorgen. Diese Wahrnehmung der Transformations-Möglichkeiten, die nicht mit blindem Vertrauen, sondern mit kritischer Auswahl verbunden ist, bildet die Grundlage des für die Digitalisierung notwendigen Change Managements. Oder anders formuliert: der initiale Wandel muss in den Köpfen der Akteure stattfinden. Der beste Weg dazu ist, nicht ungeprüft und ohne eigenes Know-how unbelegten Informationen, vorgefertigten Meinungen und Pseudo-Trends zu folgen, wie es viele Haus- und Fachärzte leider tun, sondern eine Digital-Grundkompetenz aufzubauen und sich ein eigenes Bild zu machen, z. B. durch konkrete Tests digitaler Helfer.
©Klaus-Dieter Thill / IFABS
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Thill, Klaus-Dieter: (Titel), IFABS: BENCHMARK!, (Publikations-Datum des Beitrags)
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Der Valetudo Check-up© „Praxismanagement“ für Haus- und Fachärzte mit Best Practice- und Fachgruppen-Benchmarking ermittelt ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters durchschnittlich knapp 38 Verbesserungsmöglichkeiten für die Praxisarbeit.