Worum es geht
Die meisten Befragungen der Bevölkerung zur Digitalisierung der Medizin werden strukturiert-gestützt durchgeführt. Dieses Verfahren erfasst aber nur die Meinungen zu den jeweils vorgegebenen Inhalten und gibt keine Auskunft über Primär-Assoziationen. Doch auf die kommt es besonders an, um originäre, handlungsrelevante Einstellungen zu ermitteln.
Auf Trend-Suche
Eine aktuell gestartete Exploration ermittelt deshalb mittels offener Interviews die Erwartungen von Patienten an die Haus- und Facharzt-Praxis der Zukunft. Dabei zeigte sich in den ersten Resultaten, die bei Personen aller Altersklassen ermittelt werden konnten, dass die Digitalisierung von Arztpraxen als Perspektiv-Anforderung gegenwärtig noch keinen ausgeprägten Stellenwert besitzt.
Die Zukunft als verbesserte Gegenwart
Die Anliegen von Praxisbesuchern richten sich vor allem auf
- schnelle und umfassende medizinische Hilfe,
- eine deutlich bessere Organisation des Praxismanagements,
- längere, intensivere und dialogorientierte Arztgespräche sowie auf
- Service-Aspekte (Wartekomfort, Freundlichkeit, Auskünfte, Erinnerungen etc.).
Im Rahmen der Vorstellungen über die zukünftige Organisation und den Service wurden in Einzelfällen Digital-Lösungen wie aktuellere Informationen auf den Web-Seiten, das Angebot von Online-Terminbuchungen oder WLAN im Wartezimmer angeführt. Anschließende konkrete Nachfragen zu einzelnen Digital-Tools erbrachten ein relativ breit gestreutes Wissen über deren Existenz, ihnen wurde aber zur Erfüllung ihrer Primäranliegen in der Gesamtbetrachtung keine besondere Bedeutung zugeordnet. Die Untersuchung wird fortgesetzt.