Looking ahead: Zu neuen Perspektiven mit der SWOT-Analyse

Worum es geht

Ob Unternehmer, Selbständiger oder Angestellter: alle Akteure des Gesundheitswesens sind gegenwärtig gezwungen, auf die neuen An- und Herausforderungen ihrer Tätigkeitsbereiche zu reagieren. Doch mittelfristig ist es notwendig, wieder zu einer perspektivischen Orientierung zu gelangen, die es ermöglicht, vom Reaktions- zurück in einen Aktionsmodus zu gelangen. Hierfür stellen die Blog-Beiträge der kommenden Zeit unter dem Titel „Looking ahead“ Anwendungsanleitungen zur Verfügung, die helfen sollen, für den eigenen Arbeitsrahmen geeignete Methoden, Instrumente und Best Practices auszuwählen und erfolgreich umzusetzen.

Das Wesen der SWOT-Analyse

Im Rahmen des strategischen Managements ist die Stärken-Schwächen-Analyse, kurz „SWOT-Analyse“ genannt, ein Klassikern. Ihre Beliebtheit resultiert aus der Form eines einfachen, jederzeit ohne zusätzliche Unterlagen umsetzbaren Aufschreibe-Verfahrens, aber auch aus der Funktion, den Anwender ins Nachdenken zu bringen. Ziel der SWOT-Analyse ist, die Unternehmens-Tätigkeit einmal in ihrer Gesamtheit und aus einer Distanz zu betrachten. In den Fragestellungen angepasst lässt sich das Instrument auch für den persönlichen Bereich einsetzen – Stichwort „Karriere“ – oder im Vertrieb zur Bewertung der Kundenbetreuung.

Die Standard-Variante

Die Abkürzung SWOT steht dabei für

  • „S“: Strengths / Stärken
  • „W“: Weaknesses / Schwächen
  • „O“: „Opportunities“ / Chancen
  • „T“: „Threats“ / Bedrohungen

Die Angaben über Stärken und Schwächen sind auf die Gegenwart und auf alle aus eigener Kraft veränderbaren Dinge bezogen, die Annahmen über Chancen und Bedrohungen sind auf die Zukunft und die Punkte, die außerhalb einer direkten Einflussmöglichkeit liegen, gerichtet. Das Ganze wird dann z. B: in Form einer Matrix aufgelistet:


Die folgenden Fragen verdeutlichen für die Anwendung als Unternehmensanalyse die Zielrichtungen:

Stärken

  • Was läuft im Unternehmen sehr gut?
  • Welche positiven Merkmale hat es im Vergleich zu Wettbewerbern?
  • Was wird von den Kunden immer wieder lobend erwähnt?

Schwächen

  • In welchen Bereichen treten häufig Fehler auf?
  • Womit sind die Mitarbeiter unzufrieden?
  • Was kritisieren Kunden häufig?

Chancen

  • Gibt es generelle Trends und Entwicklungen, die interessant werden könnten?
  • Sind konkrete Veränderungen im Handlungsumfeld zu erwarten, die die Nachfrage steigern können?
  • Sind Kunden mit Konkurrenten unzufrieden?

Bedrohungen

  • Existieren unternehmensbezogene Faktoren, die sich zukünftig negativ entwickeln können?
  • Kollidieren politische oder rechtliche Regelungen mit der Unternehmens-Strategie?
  • Ändern sich die Anforderungen der Kunden an die Leistung?

Der Tiefen-Einblick

Neben einer einfachen Auflistung der relevanten Aspekte und ihrem Vergleich lässt sich das Verfahren entscheidungsfördernd verfeinern, indem ein doppeltes Bewertung-Raster ergänzt und mit einer 4er Skala belegt wird, z. B. „sehr groß“, „groß“, „gering“ und „sehr gering“:

Stärken

  • Bedeutung der Stärke für den Unternehmenserfolg
  • Aufwand (Zeit, Geld, Fortbildung etc.) zur Aufrechterhaltung dieser Stärke
    Hierdurch kann zwischen investiven bzw. desinvestiven Rand- und Schlüsselstärken unterschieden werden.

Schwächen

  • Schädigungspotential der Schwäche
  • Möglichkeit einer Beseitigung
  • Klassifizierungs-Schema: reversible / reversible Rand- und Schlüsselschwächen

Chancen

  • Potentieller Nutzen der Chance
  • Wahrscheinlichkeit des Eintritts
  • Klassifizierungs-Schema: realistische / unrealistische produktive / unproduktive Chancen

Bedrohungen

  • Schädigungspotential der Bedrohung
  • Wahrscheinlichkeit des Eintritts
  • Klassifizierungs-Schema: realistische / unrealistische existentielle / marginale Bedrohungen

Entwicklung strategischer Handlungsfelder

Eine weitere Option der SWOT-Analyse besteht darin, die ermittelten Aspekte der vier Dimensionen zu kombinieren und hieraus Strategien zu entwickeln. Beispielsweise können die Stärken und Chancen in ihrer möglichen Synergie für den Unternehmens-Ausbau betrachtet werden.