Tipps für Gastroenterologen: Der 12-Punkte-Plan gegen innere Kündigungen / Checkliste

Worum es geht

Praxismanagement-Betriebsvergleiche zeigen, dass in gastroenterologischen Fachpraxen mehr als 40% der Medizinischen Fachangestellten mit ihrer Arbeit unzufrieden sind. Manifestiert sich diese Einstellung auf Dauer, führt sie in der Konsequenz nicht nur zu einem Absinken der gesamten Arbeitsqualität, sondern auch zu einer Vielzahl weiterer Problemen und führt häufig zu Kündigungen. Doch Praxisinhaber können dieser Entwicklung mit einfachen Mitteln präventiv begegnen.

Die Negativ-Spirale innerer Kündigungen

Der Begriff „innere Kündigung“ bezeichnet eine Form der Frustration, bei der die hiervon betroffenen Medizinische Fachangestellten aufgrund einer nachhaltig negativ geprägten Arbeitseinstellung „Dienst nach Vorschrift“ praktizieren oder gleich den Praxisbetrieb verlassen wollen.
Eine innere Kündigung vollzieht sich schleichend. Zunächst geht die Mitarbeiterin noch gegen die ihre Frustration erzeugenden Sachverhalte an und versucht, aktiv gegenzusteuern. Merkt sie, dass dieses Verhalten keine Wirkung hat, schraubt sie sukzessiv ihren Einsatz herunter, bis sie nur noch das Minimum der Anforderungen erfüllt. Wird diese Entwicklung nicht erkannt und der Leistungsabfall evtl. noch negativ sanktioniert, entwickelt sich der Prozess der Loslösung noch schneller.

Checkliste 1: Daran erkennt man innere Kündigungen

Mitarbeiterinnen, die innerlich gekündigt haben oder auf dem Weg dorthin sind, erkennt man an folgenden Charakteristika: sie

  • kapseln sich von ihren Kolleginnen ab, ziehen sich zurück, helfen anderen nicht und intrigieren teilweise sogar gegen sie
  • sehen bei allem grundsätzlich nur das Negative und beschuldigen bei Fehlern Kolleginnen
  • praktizieren – wie bereits angeführt – Dienst nach Vorschrift, zitieren gerne Anordnungen und Beschlüsse und entziehen sich Überstunden aus privaten Gründen
  • sind unfreundlich zu Patienten
  • kümmern sich nicht um praxisinterne Belange
  • sind häufig krank
  • haben kein Interesse an Fortbildung oder gemeinsamen Aktivitäten
  • stehen allen Veränderungen und Neuen generell ablehnend gegenüber.

Checkliste 2: So wirkt man inneren Kündigungen entgegen

Mitarbeiterinnen, die innerlich gekündigt haben, sind nur sehr schwer zurückzugewinnen. Hier bedarf es langer Gespräche und einer intensiven Führung, wobei der Effekt dieses Einsatzes nicht vorhersehbar ist. Deshalb Besser ist eine Prävention mithilfe folgender Mechanismen:

  • Existenz von Führungsgrundsätzen
  • Definition klarer Arbeitsgebiete und -ziele
  • Verlässlichkeit von Zusagen
  • ehrliches Miteinander
  • offene, zweiseitige Kommunikation
  • auch Eingestehen eigener Fehler
  • Gleichbehandlung aller Teammitglieder
  • Anwendung objektiver und transparenter Entscheidungskriterien
  • Problemlösungen statt Schuldzuweisungen
  • Unterstützung der Mitarbeiterinnen bei Problemen mit Patienten und Zuweisern
  • konsequentes Handeln
  • Berücksichtigung des „Spaßfaktors“ bei der Arbeit.

Information zur Datenbasis für dIe Beiträge der Serie „UP! Ungenutzte Potenziale im Gesundheitswesen“

Grundlage der im Beitrag vermittelten Informationen sind die validierten und repräsentativen Management-Betriebsvergleiche unseres Instituts. Dienen derartige Untersuchungen normalerweise einer Einordnung der wirtschaftlichen Situation von Arztpraxen, bietet ein Management-Betriebsvergleich die Möglichkeit, Art, Intensität und Effekte der Praxisführung den repräsentativen Gegebenheiten der zugehörigen Fachgruppe sowie dem Best Practice-Standard gegenüberzustellen, d. h. denjenigen Regelungen, Instrumenten und Verhaltensweisen, die eine reibungslos funktionierende Praxistätigkeit gewährleisten.

Dadurch werden Stärken, Schwächen, Bedrohungen und Chancen der täglichen Arbeit identifiziert. Im Mittel liefert ein Praxismanagement-Betriebsvergleich PraxisinhaberInnen 40 bislang ungenutzte Ansätze zur Optimierung der Praxisführung.