Worum es geht
Je besser niedergelassene Ärzte, die in Praxisgemeinschaften, Gemeinschaftspraxen und anderen Formen kooperieren, betriebsintern in ihrer Arbeitsweise harmonisieren, desto größer sind die heraus resultierenden Synergien, die unmittelbar die Versorgung- und Arbeitsqualität sowie im Endergebnis den Praxiserfolg beeinflussen. Doch die meisten Kooperation sind von diesem Zustand weit entfernt.
Ärztliche Zusammenarbeit im Check
Vergleicht man für Arztpraxen, in denen mehrere Ärzte arbeiten, über alle Fachgruppen hinweg, den Umsetzungsgrad des Best Practice-Standards bei ihrem Praxismanagement, liegt die durchschnittliche Abweichung zwischen den Partnern, der Interworking Quality Score IQS, bei 43,3%. d. h. dieser entscheidende Praxis-Erfolgsfaktor ist nur unzureichend ausgeprägt.
Die Teamwork-Klassen
Im Rahmen der Interworking-Klassifikation charakterisieren Werte in einem Intervall von 40% und 60% die Arbeitsform der gemeinsamen Aufgabenerledigung: man arbeitet miteinander, aber nur zu einzelnen Bereichen existieren Abstimmungen. Die Zusammenarbeit ist zudem häufig durch latente Konflikte geprägt. Jede Partnerarzt strebt danach, seine eigenen Aufgaben möglichst gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu integrierter Arbeit existiert jedoch nicht.
Diese Arbeitsform hebt sich damit positiv von der parallelen Aufgabenerledigung ab (der IQS misst hierbei Abweichungen von 60% und mehr), die durch ein „Einzelkämper-Verhalten“ geprägt ist, unterscheidet sich aber deutlich von einem partnerschaftlichen Zusammenwirken (IQS zwischen 40% und 20%) sowie synergistischer Kooperation (IQS <20%).
Wie Praxis-Partner ihre Zusammenarbeit optimieren können
Neben einer adäquaten rechtlichen Grundlage und einer grundlegenden persönlichen Harmonie hängt der Erfolg eines ärztlichen Zusammenschlusses vor allem von einer Abstimmung des Praxismanagements ab. Erst wenn relative Einigkeit über die Umsetzung des Best Practice-Standards der Praxisführung besteht, d. h. der Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die einen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb in allen Aktionsbereichen – von der Planung, über die Organisation, Personalführung und Patientenmanagement bis hin zum Controlling – gewährleisten, ist eine Praxis-Partnerschaft solide und perspektivisch sicher aufgestellt. Eine Analyse und Optimierung des IQS kann z. B. mit Hilfe des Valetudo Check-up© „Praxismanagement“ erfolgen. Diese für Haus- und Fachärzte entwickelte Praxis-Analyse mit Best Practice- und Fachgruppen-Benchmarking ermittelt ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters nicht nur durchschnittlich knapp 38 Verbesserungsmöglichkeiten für die Praxisarbeit, sondern bildet auch die IQS-Realität ab und zeigt den u. U. notwendigen Veränderungsbedarf.
©Klaus-Dieter Thill / IFABS
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Thill, Klaus-Dieter: (Titel), IFABS: BENCHMARK!, (Publikations-Datum des Beitrags)
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