Worum es geht
Haus- und Fachärzte orientieren sich bei ihrer Praxisführung bislang zu wenig am „Guten“ des Praxismanagements, dem Best Practice-Standard. Hier bestehen vielfältige ungenutzte Möglichkeiten, die Praxisarbeit effizienter, produktiver und erfolgreicher zu gestalten.
Die Praxismanagement-Definition
Der Begriff „Praxismanagement“ bezeichnet die Gesamtheit aller Regelungen, Instrumente, Maßnahmen und Verhaltensweisen,
- die in den Aktionsbereichen Planung, Organisation, Marktforschung, Führung und Zusammenarbeit, Zeit- und Selbstmanagement, Patientenmanagement, Marketing und Finanzmanagement von Arztpraxen aller Fachrichtungen eingesetzt werden und
- deren Zusammenwirken den Praxisbetrieb gewährleistet.
Die Praxismanagement-Funktionen
Das Praxismanagement fungiert als Transmitter der medizinischen ärztlichen Kompetenz, der Tätigkeiten der Medizinischen Fachangestellten sowie der eingesetzten Ressourcen in die konkrete Versorgung der Patienten. Von der Qualität seiner Gestaltung hängt es ab, wie umfassend das Können der Ärzte und die Fähigkeiten des Personals den Patienten in Form umfassender Hilfestellungen zuteilwerden. Darüber hinaus bestimmt sie, wie schnell Praxisteams auf Veränderungen jeglicher Art reagieren, diese implementieren und von ihrem Nutzen profitieren können (Beispiel: Digitalisierung). Und nicht zuletzt werden Kosten, Umsatz und Gewinn beeinflusst.
Die Praxismanagement-Realität
Ein reibungslos funktionierendes Praxismanagement basiert auf der Umsetzung des Best Practice-Standards. Er ist das „Gute“ der Praxisführung und beschreibt alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die einen reibungslosen Praxisbetrieb gewährleisten.
Bislang nutzen Haus- und Fachärzte jedoch gut 45% dieses Standards nicht.
KPIs, die Messgrößen des „Guten“
Vergleicht man die Gegebenheiten des Managements einer Arztpraxis mit dem objektiven und repräsentativen Best Practice-Standard, können Key Performance Indikatoren (KPIs) abgleitet werden, die den Umsetzung-Grad des „Guten“ messbar machen. Hierfür werden
- mithilfe strukturierter und validierter Analysebögen (Arzt, MFA, Patienten, ggf. Zuweiser) ganz ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters, zunächst die Gestaltung der Praxisführung beschrieben
- und über eine Skalierung in der späteren Auswertung quantifizierbar gemacht.
So sind nicht nur Art und Intensität der eingesetzten Regelungen zur Praxisführung erfassbar, sondern auch ihre Wirkungen, sodass eine Art Röntgenbild der Praxisarbeit entsteht.
Der KPI-Nutzen
Die KPIs ermöglichen es, als „Messgrößen des Guten“ im Rahmen eines Betriebsvergleiches
- die Vielschichtigkeit der Praxisführung durch Generierung von Orientierungsgrößen transparent zu machen,
- ohne großen Aufwand den Ist-Zustand des Praxismanagements zu bestimmen und
- gleichzeitig Stärken, aber eben auch Defizite sowie ungenutzte Chancen und Risikofaktoren zu identifizieren.
Mit den Resultaten dieser Analyse wird es auch möglich, konkrete Zielparameter für die Praxisarbeit zu definieren und mittels Folgeuntersuchungen perspektivisch einfach, aber umfassend zu überwachen und steuern.