Worum es geht
Etwa 2/3 der deutschen Arztpraxen sind von der Praxismanagement-Insuffizienz in unterschiedlichen Ausmaßen und Ausprägungen betroffen. Diese große Anzahl resultiert aus der Tatsache, dass Haus- und Fachärzte im Durchschnitt 50% der für einen reibungslos funktionierende Praxisbetrieb notwendigen Vorkehrungen gar nicht einsetzen. Doch es gibt Lösungs-Möglichkeiten.
Das Praxismanagement ist ein komplexes System
Der Begriff „Praxismanagement“ bezeichnet die Gesamtheit aller Regelungen. Instrumente, Maßnahmen und Verhaltensweisen,
- die in den Aktionsbereichen Planung, Organisation, Marktforschung, Führung und Zusammenarbeit, Zeit- und Selbstmanagement, Patientenmanagement, Marketing und Finanzmanagement von Arztpraxen aller Fachrichtungen eingesetzt werden und
- deren Zusammenwirken den Praxisbetrieb gewährleistet.
Das Praxismanagement fungiert als Transmitter der medizinischen ärztlichen Kompetenz und der Tätigkeiten der Medizinischen Fachangestellten in die konkrete Versorgung der Patienten. Von der Qualität seiner Gestaltung hängt es ab, wie umfassend das Können der Ärzte und die Fähigkeiten des Personals den Patienten in Form umfassender Hilfestellungen zuteilwerden. Darüber hinaus bestimmt sie, wie schnell Praxisteams auf Veränderungen jeglicher Art reagieren, diese implementieren und von ihrem Nutzen profitieren können (Beispiel: Digitalisierung).
Die Praxismanagement-Insuffizienz (PMI)
Ein reibungslos funktionierendes Praxismanagement basiert dabei auf dem systematischen Einsatz betriebswirtschaftlicher Methoden und Instrumente (Best Practice-Standard). Sind die von Praxisteams ausgewählten Regelungen des Praxismanagements nicht geeignet, den Praxisbetrieb so zu gestalten, dass er den Anforderungen des Arbeitsalltages gerecht wird und grundsätzlich reibungslos funktioniert, spricht man von Praxismanagement-Insuffizienz (PMI). Grund für ihr Auftreten ist, dass
- die Auswahl der getroffenen Vorkehrungen und realisierten Maßnahmen unvollständig und / oder falsch bzw.
- ihre Umsetzung unzureichend und / oder fehlerhaft ist.
Das ist besonders extrem bei Grad IV der PMI, für die die beiden Grafiken eine typische Konstellation der zugehörigen Teamwork- und Patientenzufriedenheits-Scores skizzieren. Praxisteams sind in derartigen Situationen kaum noch in der Lage, das tägliche Arbeitspensum zu erledigen. Es fallen viele Überstunden an, Patienten wandern kontinuierlich ab, der Zugang neuer Patienten erfolgt nur unterproportional.
Mit Key Performance Indikatoren eine MRT-Aufnahme des Managements erstellen
Ein Haus- oder Facharzt, der in Eigenregie einer derartigen Situation entkommen oder seinen Betrieb entwickeln möchte, kann hierfür das Konzept der Benchmarking Key Performance Indikatoren (BKPI) nutzen. Diese Kenngrößen
- lösen das Problem der Vielschichtigkeit der Praxisführung durch Generierung von Orientierungsgrößen („Praxismanagement-MRT“),
- bieten die Möglichkeit, ohne großen Aufwand den Ist-Zustand des Praxismanagements im Benchmarking zum Best Practice-Standard zu bestimmen und
- gleichzeitig Stärken, aber eben auch Defizite sowie ungenutzte Chancen, Risikofaktoren und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.
Wie das funktioniert, beschreibt das White Paper „Praxismanagement-Insuffizienz: Diagnostik und Therapie der ambulanten System-Krankheit Nr. 1“.