Worum es geht
Die Entwicklungs-Richtung ist eindeutig vorgegeben: medizinische Möglichkeiten, Digitalisierung und Patientenanforderungen führen zu einer Veränderung des Geschäftsmodells pharmazeutischer Anbieter, bei zunehmend dem diagnostische und therapeutische Systemlösungen im Mittelpunkt stehen. Allerdings sind die meisten Firmen von einer Konkretisierung noch weit entfernt.
Apps und Portale machen aus Präparaten keine Lösungen
Am deutlichsten ist das im Vertriebs-Bereich zu spüren, beispielsweise im ambulanten Sektor, denn hier steht strategisch nach wie vor die Kontakt-Maximierung mit Präparate-Informationen im Vordergrund. Befragt man Mitarbeiter im Außendienst und im Management zur Umsetzung von Systemlösungen, ist die wohl häufigste Antwort „Wir haben doch eine App!“. Doch weder Apps noch Portale oder Software-Angebote machen aus pharmazeutischen Präparaten umfassende Systeme, die medizinische Verfahren, Akteure, Entscheidungen und Prozesse Indikations- bzw. Krankheitsbild-bezogen abbilden und optimieren.
Systeme benötigen ein funktionierendes Fundament
Voraussetzung der System-Nutzung ist sind funktionierende Praxismanagement-Strukturen. Hiervon ist die durchschnittliche deutsche Arztpraxis aber weit entfernt, denn in Praxisbetrieben werden – über alle Fachgruppen und Praxisformen bzw. –größen betrachtet – durchschnittlich nur 53% der für ein reibungslos funktionierendes Management notwendigen Regelungen und Instrumente eingesetzt. Selbst in Betrieben, in denen die Teams akut keine Beeinträchtigung ihrer Arbeit verspüren, existieren häufig Risikofaktoren, die mittel- bis langfristig zu Problemen führen.
Vorsprung für Förderer des Praxismanagements
Entwicklung und Vermarktung von Systemlösungen müssen also beide Aspekte berücksichtigen, die Voraussetzungs-Vorstufe und die Praktikabilität der Lösungen selbst. Damit haben Unternehmen, die sich bereits heute intensiv mit der Praxismanagement-Bedingungen von Arztpraxen und ihrer Unterstützung beschäftigen, einen deutlichen Vorsprung, denn die besten Systeme werden nicht erfolgreich sein, wenn der hierfür notwendige Einsatzrahmen nicht stimmt.
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©Klaus-Dieter Thill / IFABS
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Thill, Klaus-Dieter: (Titel), IFABS: BENCHMARK!, (Publikations-Datum des Beitrags)
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