Worum es geht
Die Resultate des Praxismanagement-Betriebsvergleichs zeigen, dass größere Betriebseinheiten in der ambulanten durch eine deutliche betriebswirtschaftliche Fundierung ihrer Arbeit gekennzeichnet sind. Dabei setzen sie eine Vielzahl von Aktivitäten zur Förderung der Adhäsion, d. h. zur bestmöglichen Ausrichtung der Versorgungs- und Betreuungs-Tätigkeit auf die Patienten um. Vernachlässigt wird dabei jedoch das Kohäsions-Management, das die Voraussetzung für eine Best Practice-Adhäsion ist.
Erfolgsprinzip Kohäsion
Das Kohäsions-Management umfasst alle Aktivitäten, die dazu beitragen, einen optimalen zweckgerichteten Zusammenhalt der Mitarbeiter eines Praxis-Unternehmens zu erreichen. Zu den Aktionsbereichen zählen dabei die Identifizierung der Belegschaft mit der Betriebs-Philosophie, die Akzeptanz und systematische Verfolgung der Arbeitsziele, die Bereitstellung eines reibungslos funktionierenden Arbeitsrahmens und das Hinwirken auf eine Zusammenarbeit in Teamform.
Von Teamwork weit entfernt
Die Betriebsvergleichs-Analyse zeigt in diesem Zusammenhang, dass die Bewertungen der Mitarbeiter zur Kooperationsqualität in Relation zum Best Practice-Standard, d. h. den Grundanforderungen an eine optimal funktionierende Zusammenarbeit, im Durchschnitt nur zu einem Teamwork Quality Score (TQS) von 46% führen.
Zusammenarbeit, die in diesen Bereich fällt, entspricht der Gruppen-Klassifikationen und ist durch eine geringe Synergie der Einzelaktivitäten geprägt: man arbeitet miteinander, aber immer nur in dem Rahmen, der vorgegeben ist. Eigeninitiative oder ein Aushelfen bei Problemen sind eher selten. Die Zusammenarbeit ist zudem häufig durch ungelöste Konflikte geprägt. Zwar strebt jede Medizinische Fachangestellte danach, ihre Aufgaben gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu steter Verbesserung existiert jedoch nicht.
Ungenutzte Reserven
Damit ist die Wirkung des Kohäsions-Managements besser als bei einem Zweckverbund, aber noch immer schlechter als bei einer Gruppe und von originärer Teamarbeit sehr weit entfernt. Erst in dieser Kollaborations-Form existieren gemeinsam verbindliche und angestrebte Ziele, eine weitgehend autonome Aufgabenerledigung, gegenseitige Ergänzung und Unterstützung sowie eine Selbststeuerung zur Lösung von Problemen und eigeninitiativ entwickelte Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsergebnisses. Die – einfache – Bestimmung des Key Performance Indikators TQS ist damit ein wichtiger Schritt zur Entwicklung der Versorgungsqualität, aber auch der Produktivität und Effizienz sowie – insgesamt betrachtet – des Betriebsergebnisses.
Insights für die Leiter von Zentren, Großpraxen und MVZ
Dienen Betriebsvergleiche normalerweise einer Einordnung der wirtschaftlichen Situation von Arztpraxen, bietet der IFABS Praxismanagement-Betriebsvergleich© die völlig neue Möglichkeit, einen kompletten Status er Praxisführung und der hieraus resultierende Effekte zu erheben. Das seit Jahren bewährte und validierte System durchleuchtet das gesamte Praxismanagement mit Hilfe von Kennziffern und basiert auf zwei Referenz-Maßstäben:
- dem Fachgruppen-Standard, der die Gegebenheiten der Praxisführung in Praxisbetrieben der eigenen Fachrichtung repräsentiert und
- dem Best Practice-Standard, d.h. den Regelungen, Instrumenten und Verhaltensweisen, die einen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb gewährleisten. Er setzt sich aus den Praxismanagement-Gegebenheiten in überdurchschnittlich erfolgreichen Arztpraxen und den betriebswirtschaftlich notwendigen Grundlagen zusammen.
Der Vergleich ist für alle Fachrichtungen, Praxisformen und –größen geeignet.