Selbstbehindernde Glaubenssätze: “Das haben wir immer so gemacht!“

Worum es geht

Glaubenssätze oder Dogmen sind feststehende verallgemeinernde Meinungen, die als uneingeschränkt richtig angesehen und deshalb auch nicht überprüft werden. Sie helfen bei der Orientierung, führen aber in die Irre, wenn sie mit der Realität nicht übereinstimmen, verstellen die Sicht auf ungenutzte Chancen und erschweren die Arbeit, da Fehljustierungen gar nicht erkannt werden können. Einer dieser die Teams in Haus-, Fach- und Zahnarztpraxen fehlleitenden Glaubenssätze lautet: „Das haben wir immer so gemacht!“

Veränderung? Nein danke!

Er ist Ausdruck einer Grundhaltung, mit der man sich Gestaltungs- und Handlungs-Alternativen entweder nicht vorstellen kann oder nicht will. Bei der zweitgenannten Alternative ist vor allem die Angst ursächlich, Position, Komfort und / oder Vorteile durch Veränderungen zu verlieren. Unabhängig vom Motiv führt die in diese Formulierung gekleidete Überzeugung dazu, dass Veränderungen be- oder verhindert werden.

Häufig fehlt die Führung

Der Glaubenssatz ist vor allem in Betrieben ohne professionelle Führung weitverbreitet, in denen kein Wir-Gefühl existiert und Konflikte die Zusammenarbeit prägen, aber auch in solchen, in denen Fehler negativ emotionalisiert und geahndet werden statt sie als Verbesserungs-Möglichkeit zu nutzen.
Betriebsvergleiche zeigen, dass die Intensität der Nutzung dieses Dogmas mit Werten des Key Performance Indikators „Teamwork Quality Score“ (TQS) unter 60% korreliert, der die Kollaborations-Formen „Gruppe“ und „Zweckverbund“ beschreibt und weit von einer Zusammenarbeit in Team-Form entfernt ist.

Fakten versus Dogma

Die Auflösung des Dogmas führt – wie Praxis-Beispiele immer wieder zeigen – zu einem deutlichen Effizienz- und Produktivitätsschub. Die Entkräftung ist argumentativ relativ einfach, das ja lediglich die Länge der Anwendung als Funktionalitäts-Indikator verwendet wird. Gleichzeitig kommt es jedoch darauf an, die Veränderungen in einem angepassten Führungs-Konzept abzubilden. Grundsätzlich ist zu empfehlen, Glaubenssätzen zur Praxisarbeit mit Fakten zum Status des Praxismanagements zu begegnen, die beispielsweise in Form eines Praxismanagement-Betriebsvergleichs© erhoben werden.






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