Augenärztliche Versorgung: Modernste Medizin und retrogrades Management

Worum es geht

Management-Analysen in Augenarzt-Praxen zeigen, dass eine Vielzahl von Fehljustierungen der Praxisführung Erfolgs-Parameter wie die Patientenzufriedenheit, Effizienz, Produktivität und Gewinn deutlich mindern.

Retrogrades Management

Der Begriff „retrograd“ wird verwendet, um eine Art von Management zu beschreiben, die auf veralteten Techniken oder Methoden beruht. Es beinhaltet oft altmodische Führungsstile wie Mikromanagement oder autoritäre Führung, die als weniger effektiv angesehen werden als moderne Ansätze, beispielsweise in Form eines partizipativen Führungs-Stils oder einer teambasierten Zusammenarbeit.

Zu geringe Analyse-Tätigkeit

Retrogrades Management in augenärztlichen Praxen drückt sich aber auch in dem Tatbestand aus, dass kaum regelmäßige interne Analysen – unabhängig vom Qualitätsmanagement – durchgeführt werden. Aber gerade diese sind notwendig, um die tatsächliche Funktionalität – nicht nur die dokumentierte – fortlaufend zu überprüfen.

Zu Erkenntnissen durch Transparenz

Die Hauptgründe für die geringe Analyse-Aktivität sind Zeitmangel und die Komplexität des Management-Geschehens, dessen Wirkung nicht nur aus dem Einsatz einzelner Instrumente oder aus der Anwendung von Techniken und Verhaltensweisen entsteht, sondern vor allem auch aus deren Interaktionen. Der einfachste Weg, dieses Problem mit geringem Aufwand zu beseitigen, ist die Durchführung eines Best Practice-Checks und die Nutzung der hierin enthaltenen Key Performance Indikatoren.

Mit Hilfe dieses Check-Verfahrens konnte beispielsweise festgestellt werden, dass Augenarzt-Praxen im Durchschnitt nur knapp 60 % des Best Practice-Standards, d. h. der für einen reibungslose Arbeit notwendigen Instrumente, Routinen und Verhaltensweisen umsetzen, ein im wahrsten Sinne des Wortes gegen den Fortschritt gerichteter Sachverhalt.

Interne Ressourcen nicht im Fokus

Deutlich zu wenig Aufmerksamkeit wird dabei u. a. der Teamwork-Qualität geschenkt, um ungenutzte interne Ressourcen zu aktivieren. Der Key Performance Indikator Teamwork Quality Score (TQS) beträgt in den meisten Betrieben nur etwa 40% (Optimum: 100%). Er indiziert auf diesem Niveau die Zusammenarbeits-Form der „Gruppe“, die durch eine geringe Synergie der Einzelaktivitäten geprägt ist:

  • man arbeitet miteinander, aber immer nur in dem Rahmen, der vorgegeben ist,
  • Eigeninitiative oder ein Aushelfen bei Problemen sind eher selten,
  • die Zusammenarbeit ist zudem häufig durch ungelöste Konflikte geprägt,
  • zwar strebt jede Medizinische Fachangestellte danach, ihre Aufgaben gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu steter Verbesserung existiert jedoch nicht.

Weiterführende Informationen

Nicht nur Augenärzte, sondern alle Fach- und Hausärzte können derartige Analysen mit dem von unserem Institut entwickelten und validierten Valetudo Check-up „Praxismanagement© unaufwendig, kostengünstig und sogar ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters durchführen und ein Performance-Monitoring aufbauen. Wie das funktioniert, beschreibt das White Paper: „Benchmarking-basierte Key Performance-Indikatoren zur Optimierung des Praxismanagements in Haus- und Facharztpraxen“.