Praxismanagement in Haus- und Facharztpraxen: Excellence is easy

Worum es geht

Der Begriff der Excellence kann sich auf das von haus- und fachärztlichen Teams erreichte, von Patienten empfunden Qualitätsniveau der medizinischen Betreuung beziehen. Ebenso ist er aber auch als Ziel für die internen Voraussetzungen der Leistungs-Erbringung verwendbar. Entgegen allen Annahmen ist sein Erreichen mit einfachen Mitteln möglich.

Ein Begriff für ein komplexes Geschehen

Der Begriff „Praxismanagement“ bezeichnet die Gesamtheit aller Regelungen. Instrumente, Maßnahmen und Verhaltensweisen,

  • die in den Aktionsbereichen Planung, Organisation, Marktforschung, Führung und Zusammenarbeit, Zeit- und Selbstmanagement, Patientenmanagement, Marketing und Finanzmanagement von Arztpraxen aller Fachrichtungen eingesetzt werden und
  • deren Zusammenwirken den Praxisbetrieb gewährleistet.

Das Praxismanagement fungiert als Transmitter der medizinischen ärztlichen Kompetenz und der Tätigkeiten der Medizinischen Fachangestellten in die konkrete Versorgung der Patienten. Von der Qualität seiner Gestaltung hängt es ab, wie umfassend das Können der Ärzte und die Fähigkeiten des Personals den Patienten in Form umfassender Hilfestellungen zuteilwerden. Darüber hinaus bestimmt sie, wie schnell Praxisteams auf Veränderungen jeglicher Art reagieren, diese implementieren und von ihrem Nutzen profitieren können (Beispiel: Digitalisierung).

Excellence und Best Practices

Ein reibungslos funktionierendes Praxismanagement basiert dabei auf der Umsetzung des Best Practice-Standards, d. h. dem systematischen Einsatz betriebswirtschaftlicher Methoden, Instrumente und Management-Verhaltensweisen, die gewährleisten, dass interne und externe Anforderungen an die Praxisarbeit erfüllt werden.

Ein simpler Abgleich identifiziert ungenutzte Chancen

In vielen Branchen und den dort tätigen Unternehmen ist der Wandel von einem Ressourcen-belastenden Arbeitsalltag zu produktiver Funktionalität meist mit einem großen Arbeitsaufwand verbunden. Viele niedergelassene Ärzte sind der Meinung, dass diese Situation auch auf ihre Betriebe zutrifft, doch genau das Gegenteil ist der Fall: Wer sich als Praxisinhaber entschließt, bestehende Routinen zu verlassen und sein Praxismanagement am Katalog des beschriebenen Best Practice-Standard zu orientieren, benötigt nicht mehr als dreißig Minuten für ein umfassendes Leistungs-Assessment. Ergänzt um eine MFA- und Patienten-Befragung lässt sich problemlos ermitteln, welche konkreten Veränderungen für einen Excellence-Betrieb notwendig sind.

Nur eine Minderheit profitiert bislang

Doch bislang dominiert die passive Akzeptanz von Stress, Demotivation, täglichem Ärger, unzufriedenen Patienten sowie der Verzicht auf ein besseres finanzielles Praxis-Ergebnis.

Der Grund: Haus- und Fachärzte setzen im Durchschnitt knapp die Hälfte der für einen reibungslos funktionierende Praxisbetrieb notwendigen Vorkehrungen gar nicht ein.

Weniger als zwanzig Prozent der Ärzte hat schon einmal die „Gesundheit“ ihres Praxismanagements untersucht oder untersuchen lassen. Der Gewinn, über den die Minderheit berichtet, ist jedoch beeindruckend: durchschnittlich lassen sich mit einer solchen Untersuchung, am besten in Form eines Praxismanagement-Betriebsvergleichs, vierzig Optimierungs-Vorschläge identifizieren, die die Funktionalität und die Produktivität des Tagesgeschäfts verbessern oder erhöhen, für spürbare Arbeitserleichterung sorgen und die Patientenzufriedenheit nachhaltig verbessern.

Patienten erwarten auch ein professionelles Management

Der Grund für die Zurückhaltung findet sich in der Abwägung zwischen einer Einschätzung der möglichen positiven Effekten von Veränderungen und dem Vertrauen auf Bekanntes. Mit der Rechtfertigung, dass andere Praxen durch die gleichen Probleme geprägt sind, fällt die Wahl meist auf den „erduldenden Stillstand“. Doch diese Einstellung birgt perspektivisch ein immenses Gefahren-Potenzial in sich, denn ein gut funktionierendes Praxismanagement wird immer mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor, da die Patienten neben professioneller Medizin auch einen ebenso professionellen Praxisbetrieb erwarten. Vor diesem Hintergrund amortisiert sich die Investition in einen sogar ganz ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters durchführbaren Betriebsvergleich nicht nur akut, sondern auch mittel- bis langfristig.