Praxis-Strategie: Aktiv gegen den Wertverlust

Worum es geht

Eine simple Fehlinterpretation des Begriffs „Digitalisierung“ trägt mit zu einer retardierten Transformation der ambulanten Medizin bei. Die Folgen sind dramatisch.

Ärzte sehen sich als Teil des digitalen Mainstreams

Ärztliche Standesorganisationen und Interessenvertretungen begegnen dem Vorwurf, Haus- und Fachärzte stünden der Digitalisierung nur wenig aufgeschlossen gegenüber und wären bei der Umsetzung äußerst zögerlich, mit dem Argument, dass Arztpraxen schon seit langem digitalisiert seien. Als Beleg wird auf eine Vielzahl von bereits eingesetzten Anwendungen verwiesen, aktuell auf Videosprechstunden, Online-Terminsysteme oder netzwerkfähige medizintechnische Geräte.

Anwendungen vs. Systemaufbau

So richtig die Beschreibung des Sachverhaltes ist, so falsch ist es jedoch, von digitalisierten Arztpraxen zu sprechen, denn ein Arzt, der z. B. die angeführte Videosprechstunde nutzt, gleichzeitig aber mit Karteikarten arbeitet, führt keine transformierte Praxis. Von einer Digitalisierung der Arztpraxis kann nur gesprochen werden, wenn es eine umfassende Transformation des Praxis-Systems vorliegt, also des gesamten Workflows, einschließlich der zugehörigen Informations- und Kommunikation-Prozesse. Allein diese Konstellation führt zu Nutzen-Effekten für Patienten, Praxis-Teams und Kooperationspartner-Partner. Unter dieses Kriterium fallen bislang jedoch nur wenige Praxen.

Nicht digitalisierte Praxen verlieren

Analysiert man die Transformations-Entwicklungen in anderen Branchen, wird deutlich, wie dringend Haus- und Fachärzte ihren Blick auf einzelne Anwendungen in eine System-Sicht wandeln müssen, denn es lässt sich ableiten, dass etwa in fünf Jahren eine Praxis ohne ein volldigitalisiertes Praxismanagement-System bei einem Verkauf oder bei einer Kooperation einen Marktwert nahe null hat, selbst wenn die Gewinn-Entwicklung positiv ist. Der Grund liegt in der für einen potenziellen Käufer oder Partner viel zu hohen Investition, den analogen Betrieb auf das dann geltende State of the Art-Level zu bringen.

Schlechte Umsetzungs-Aussichten für Gruppen

Neben der falschen Sichtweise der Digitalisierung liegt eine weitere Hürde für Praxisinhaber auf dem Weg zur Transformation in der Anforderung, dass eine System-Umsetzung ein professionelles Teamwork auf der Basis eines reibungslos funktionierende Praxismanagements benötigt. Derzeit arbeiten in den meisten Betrieben jedoch keine Teams, sondern nur Gruppen. Diese Form der Zusammenarbeit ist durch eine geringe Synergie der Einzelaktivitäten geprägt: man arbeitet miteinander, aber immer nur in dem Rahmen, der vorgegeben ist. Eigeninitiative oder ein Aushelfen bei Problemen sind eher selten. Die Kollaboration ist zudem häufig durch ungelöste Konflikte geprägt. Zwar strebt jede Medizinische Fachangestellte danach, ihre Aufgaben gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu steter Verbesserung existiert jedoch nicht. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für das ambulante Change Management nicht gegeben.

Auch die Praxismanagement-Insuffizienz wirkt sich aus

Hinzu kommt das zentrale Problem niedergelassener Ärzte, die Praxismanagement-Insuffizienz. Der Begriff bezeichnet die Situation, dass in Arztpraxen im Mittel etwas weniger als die Hälfte der Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die für eine flexible und stabile Praxisführung notwendig sind, gar nicht eingesetzt werden. Diese Konstellation erschwert den Transformation-Prozess, da der tägliche Kampf mit den eigenen Ressourcen äußerst arbeits- und zeitaufwendig ist.

Transparenz als erster Schritt

Um überhaupt eine Digital-Strategie für ihren Betrieb entwickeln zu können, benötigen Praxisinhaber als Erstes eine Status-Analyse ihrer Praxisführung. Das hierfür am besten geeignete Instrument ist der Valetudo Check-up© „Praxismanagement“. Seine Leistungs-Merkmale:

  • ohne Vor-Ort-Berater jederzeit kostengünstig durchführbar.
  • geringer Arbeitsaufwand: 30 Minuten ärztlicher Arbeitszeit, 20 Minuten je MFA und 2 Minuten je Patient (bis zu 100 können befragt werden).
  • 7 Analysen in einem Paket: Best Practice-Benchmarking, Fachgruppen-Betriebsvergleich, Mitarbeiter- und Patientenbefragung, SWOT-, Portfolio- und Optimierung-Analyse.
  • objektive und repräsentative 360-Grad-Bewertung der Praxisarbeit auf der Basis von Praxismanagement-Beschreibungen aus mehr als 15.000 Praxisbetrieben.

Das Ergebnis ist eine umfassende, leicht verständliche Expertise, die nicht nur den Status der Praxisführung detailliert beleuchtet, sondern auch durchschnittlich 40 konkrete und sofort umsetzbaren Verbesserungsvorschläge für eine Optimierung der täglichen Arbeit und damit für die Gewinnung von Arbeitsqualität sowie Entscheidungs- und Handlungsfreiheit liefert.