Ärztliches Selbstmanagement: Mit einem Key Performance Indikator auf Entspannungs-Kurs

Worum es geht

Arbeitsdruck, Stress, Demotivation: für viele PraxisinhaberInnen sind diese Begriffe tägliche Realität. Doch häufig muss der Zustand so nicht sein. Ein Key Performance Indikator (KPI) hilft Haus- und Fachärzten.

Arbeitsqualität korreliert mit der Umsetzung des Best Practice-Standards

Betriebsvergleiche belegen den offensichtlichen, aber viel zu wenig beachteten Zusammenhang, dass das Stress-Empfinden ganz entscheidend von der Qualität des Praxismanagements abhängt: Ärztinnen, Ärzte und Medizinische Fachangestellte in Praxisbetrieben, die durch einen Best Practice-Umsetzungsgrad von 80% und mehr charakterisiert, empfinden nach eigenen Angaben kaum Stress. Ab einer Best Practice-Realisierung von 60% absteigend nimmt die Stressbelastung überproportional zu.

Zu wenig Aktivität in Sachen „Selbstmanagement“

Ein Aktionsbereich der Praxisführung ist das Selbst- und Zeitmanagement der Praxisinhaber. Hierzu zählt die Anwendung von Techniken wie Prioritäten zu setzen, die Delegation, die Zusammenfassung gleichartiger Arbeiten zu Blöcken oder eine konsistente Kommunikation. Misst man mithilfe des Key Performance Indikators „Self Management Quality Score“ (SMQS) den Umsetzungs-Grad der für ein funktionierendes Selbstmanagement notwendigen Regelungen, ergibt sich im Mittel für die in Haus- und Fachpraxen arbeitenden Ärzte ein Wert von 43%, d. h. 57% der Möglichkeiten zur Stress-Vermeidung sowie zur Erhöhung der persönlichen Effizienz und Produktivität werden nicht genutzt.

Eine SMQS-Kenntnis ist unumgänglich

Aufgrund seiner besonderen Bedeutung ist es für Praxisinhaber unerlässlich, ihren persönlichen SMQS zu kennen, da er ihnen aufzeigt, mit welchen Mitteln sie ihre Arbeits- und Lebensqualität verbessern können. Der Indikator ist ein integrativer Bestandteil des Praxismanagement-Betriebsvergleichs