Key Performance Indikatoren des Praxismanagements zeigen: Praxis-Teams nutzen ihre Ressourcen falsch

Worum es geht

Betriebsvergleiche zeigen, dass viele Praxis-Teams, selbst wenn sich ihre Arbeit für sie als erfolgreich darstellt, deutlich unter ihren Möglichkeiten agieren. Ein Grund ist die Komplexität des Praxismanagements.

Der Blick auf die Zusammenhänge fehlt

Würden in Arztpraxen die ungenutzten Verbesserungs-Chancen systematisch identifiziert und genutzt, könnte eine Vielzahl brachliegender Effizienz- und Produktivität-Reserven aktiviert werden, die die Arbeit einfacher, weniger aufwendig und gleichzeitig erfolgreicher gestalten.
Der Grund für diese Situation ist die Komplexität des Praxismanagements, das nicht nur aus verschiedenen Aktionsbereichen – von der Planung über Organisation, Patientenbetreuung, Führung und Marketing bis hin zum Controlling – besteht, sondern auf deren Interaktionen und Interdependenzen beruht. Ohne eine detaillierte Übersicht ist der Blick auf mögliche Optimierungen verstellt oder nur mit sehr großem Aufwand möglich.

Problemlöser Best Practice-Standard

Eine Lösung dieses Problems bietet der Abgleich des Arbeitsrahmens einer Arztpraxis mit dem Best Practice-Standard. Er beschreibt alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die in Haus- und Facharztpraxen für die Gewährleistung eines reibungslos funktionierenden Betriebs und die Nutzung aller Synergien notwendig sind. Das Verfahren des Praxismanagement-Betriebsvergleichs ermöglicht eine solche Gegenüberstellung, sogar ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters.

In der Querschnitt-Betrachtung zeigt sich, dass Ärzte Fachgruppen-übergreifend knapp die Hälfte des Best Practice-Standards nicht umsetzen.

Der Betriebsvergleich, das Praxismanagement-MRT

Das Resultat ist ein Aktionsplan mit einer Auflistung aller bislang ungenutzten Verbesserungs-Möglichkeiten. Darüber hinaus stellt der Ansatz sog. Key Performance Indikatoren (KPIs) zur Verfügung. Das sind Kennziffern, mit deren Hilfe das Praxismanagement übersichtlich darstellbar und sogar steuerbar ist. Beispiele sind

  • der Patient Care Quality Score (PCQS), der Auskunft gibt, in welchem Umfang die Anforderungen der Patienten an die Praxisleistung erfüllt werden oder
  • der Teamwork Quality Score (TQS), der einen Einblick liefert, ob in einer Praxis ein „echtes“ Team arbeitet oder vielleicht nur eine Gruppe oder eine Zweckgemeinschaft mit weitaus geringerer Leistungsfähigkeit.

In der Anwendungspraxis des Praxismanagement-Betriebsvergleichs zeigt sich, dass im Mittel pro Betrieb vierzig ungenutzte Optionen ermittelbar sind. Eine weitere Unterstützung der Praxisarbeit liefert das in eine solche Untersuchung integrierte Fachgruppen-Benchmarking.