Worum es geht
Eine repräsentative Umfrage der Stiftung Gesundheit in Hausarztpraxen im März beschäftigte sich mit den durch die Corona-Pandemie verursachten Belastungen. Auch ohne diese Untersuchung ist das ermittelte Resultat offensichtlich: sie sind deutlich angestiegen, so wie in allen Branchen und Unternehmen auch. Das tatsächliche Problem liegt tiefer.
Der eigentliche Grund besteht schon lange
Das wirkliche Problem hausärztlicher Praxisbetriebe ist jedoch, dass sie bereits vor der Pandemie mit einem Management arbeiteten, das nur „Schönwetter-Anforderungen“ standhielt. Bewertet anhand der Umsetzung des Best Practice-Standards der Praxisführung, also aller derjenigen Instrumente, Regelungen und Verhaltensweisen, die eine auch unter sich verändernden Anforderungen funktionierende Arbeit gewährleisten, setzen Praxis-Teams knapp die Hälfte des Notwendigen gar nicht ein.
Ein direkter Zusammenhang
Ein Vergleich der von Ärzten empfundenen Arbeitsbelastungen mit der Umsetzung des Standards in den Betrieben zeigt einen eindeutigen Zusammenhang: Mediziner und ihre Teams, die Best Practice-orientiert arbeiten, leiden nicht unter einer Praxismanagement-Insuffizienz und empfinden eindeutig weniger Druck und Stress.
Hinzu kommt, dass zu Beginn und im Verlauf der Pandemie in Arztpraxen – bezogen auf das Management – viele Fehlentscheidungen und -regelungen getroffen und eingerichtet wurden, die die existierenden Probleme weiter verstärkt haben.
Was Hausärzte tun können
Die Durchführung eines einfachen Praxismanagement-Betriebsvergleichs hilft Praxisinhabern, dieser „Falle“ zu entkommen. Mit seiner Hilfe können die individuelle Praxisführungs-Situation mit dem Best Practice- und Fachgruppen-Standard abgeglichen und im Mittel vierzig Veränderungsansätze ermittelt werden.