Praxisführung: Mit der Benchmarking-Methode in die Zukunft blicken

Worum es geht

Das „Geheimnis“ nachhaltig erfolgreicher Arztpraxen liegt in ihren stabilen Beziehungen zu den Patienten und in ihrer betriebsinternen proaktiven Energie. Inhabern derartiger Praxen gelingt es, das Potenzial ihrer Mitarbeiter vollständig zu aktivieren und für die Praxisziele produktiv zu begeistern.

Dimensionen der Positionsbestimmung

Der ZukunftsperspektivenCheck, den ein Praxismanagement-Benchmarking u. a. auch ermöglicht, zeigt, wie ausgeprägt die für die Zukunftsentwicklung einer Praxis strategisch relevanten Faktoren sind. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Betrachtungsgrößen:

  • Das Ausmaß der proaktive Energie wird mittels des Best Practice-Standards definiert. Er bezeichnet alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die für einen auch unter wechselnden Anforderungen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb notwendig sind. Je umfassender er eingesetzt wird, desto ausgeprägter ist die proaktive Energie.
  • Die Beziehungsstabilität lässt sich aus der von den Patienten wahrgenommenen Betreuungsqualität ableiten, indiziert durch den Patient Care Quality Score (PCQS, das Verhältnis aus Patienten-Anforderungen und -Zufriedenheit). Je besser die Betreuung bewertet wird, desto intensiver ist die Bindung der Patienten.

Die Praxis-Typen

Mithilfe der genannten Größen lassen sich vier Praxis-Grundtypen mit verschiedenen Zukunftsperspektiven definieren:

  • Die Randpraxis

Proaktive Energie und Beziehungs-Stabilität sind gering ausgebildet, Betriebe dieser Art leiden unter permanentem Arbeitsdruck, schlechtem Betriebsklima, unzufriedenen Patienten, sind wenig agil und haben große Probleme, Veränderungen in ihre Arbeit zu integrieren. Das Praxis-Ergebnis ist ausreichend, aber vergleichsweise niedrig. Etwa 30% der deutschen Praxis-Betriebe fallen in diese Kategorie.

  • Chancenpraxis

In diesem Betriebs-Typ ist die Patientenbindung sehr stark ausgeprägt, es herrscht aber ein positives Betriebsklima. Defizite sind allerdings die Effizienz und Produktivität, das führt zu einer vergleichsweise hohen Arbeitsbelastung und zu einem tendenziell geringen Praxis-Ergebnis. Ca. 40% der Arztpraxen lassen sich so beschreiben.

  • Risikopraxis

Hier ist die Arbeit durch hohe Effizienz und Produktivität gekennzeichnet, die Art der Umsetzung belastet jedoch sowohl das Innen- wie das Außenverhältnis (Stichwort: „Fließband-Betrieb“). Das Betriebsergebnis ist hervorragend, allerdings stets durch einen starken Trend zur Patienten-Abwanderung und eine hohe Mitarbeiterfluktuation aufgrund geringer Identifikation mit der Praxis geprägt. Meist wird „Dienst nach Vorschrift“ absolviert. Ca. 20% der Betriebe zählen zu dieser Gruppe.

  • Zukunftspraxis

Bei dieser Praxis-Form stimmt alles, das Praxismanagement, die Teamführung und die Betreuungsqualität sind nahezu vollständig Best Practice-konform. Hieraus entwickelt sich eine positive Eigendynamik mit hoher Anziehungskraft für neue und hoher Bindungsintensität für Stammpatienten. Das Personal zeichnet sich durch eine hohe Begeisterung für die Arbeit aus und identifiziert sich stark mit der Praxis, das Praxis-Ergebnis ist optimal. Knapp 20% der Haus- und Facharztpraxen machen diesen Bereich aus.

Alle Informationen zu den Möglichkeiten des Praxismanagement-Betriebsvergleichs© für Haus- und Fachärzte…