Worum es geht
Ärzteverbände und Fachgesellschaften äußern sich in Strategie- und Konzept-Papieren sowie in Pressemeldungen zum Thema „Digitalisierung“, in die Fortbildungs-Aktivitäten für ihre Mitglieder ist die Materie bislang jedoch gar nicht oder nur in geringem Umfang eingeflossen.
Auf drei Aspekte kommt es an
Hier bestünde jedoch eine große Chance, die Mitglieder fachspezifisch und individuell in die Umsetzung zu führen, wenn drei Aspekte dabei berücksichtigt werden: es müsste
- verdeutlicht werden, dass die Telematikinfrastruktur (TI) mit ihren Satelliten-Projekten nicht mit der Digitalisierung identisch ist, sondern nur einen kleinen Baustein der gesamten Vielfalt an Möglichkeiten bildet,
- aufgezeigt werden, wie Praxisinhaber praxisindividuelle Digitalisierungs-Strategien und daraus abgeleitete Umsetzungspläne entwickeln können,
- klargestellt werden, dass die Einführung digitaler Lösungen nur dann ihr Ziel erfüllen und Praxen sowie Patienten nutzen kann, wenn diese auf der Basis eines reibungslos funktionierenden Praxismanagements erfolgt.
Das Praxismanagement ist der Ausgangspunkt
Bislang wurde aber auch der letztgenannte Punkt als Fortbildungs-Thema eher zurückhaltend behandelt. Abseits der Digitalisierung ist dieses Defizit u. a. ein Grund dafür, dass die ambulante Medizin unter einer ausgeprägten Praxismanagement-Insuffizienz leidet. Diese Tatsache ist nicht nur relevant, weil
- Ärzte und Mitarbeiterinnen selbst täglich darunter leiden, sondern auch, weil
- das Praxismanagement als Transmitter zwischen der Kompetenz und den Ressourcen der Betriebe und der Patientenversorgung fungiert.
Insuffizienz bedeutet konkret, dass Haus- und Fachärzte knapp die Hälfte des Best Practice-Standard der Praxisführung nicht einsetzen. Er beschreibt die Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die für eine effektive und effiziente Arbeit unerlässlich sind. Insofern bestünde eines der Fortbildung-Ziele darin, die Teilnehmer entsprechender Aktivitäten, ob nun zur Digitalisierung oder zu Praxisführung, mit dem Prinzip des Praxismanagement-Benchmarkings vertraut zu machen, das die einfachste und schnellste validierte Methode ist, den individuellen Insuffizienz-Status zu bestimmen und zu beseitigen.
Weiterführende Informationen
Einen Einblick in diesen Ansatz bietet die für Haus- und Fachärzte kostenlose Publikation “Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte – Methode, Anwendung und Nutzen” werfen. Sie kann per E-Mail an die Adresse post@ifabs.de angefordert werden.