Worum es geht
Eines der Kennzeichen des Praxismanagement-Benchmarkings ist, dass es bereits mithilfe von nur zwei Key Performance-Indikatoren (KPI) möglich ist, die Arbeit in einem Praxisbetrieb zu charakterisieren.
Ein Fall-Beispiel
Das Titelbild des Beitrags zeigt die Benchmarking-Summary für eine Allgemeinarzt-Praxis. Im Best Practice-Vergleich ergibt sich eine Umsetzungs-Quote des Standards von 38%. Das bedeutet, dass 62% der Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die für eine auch unter wechselnden Anforderung reibungslos funktionierende Arbeit unbedingt notwendig sind, nicht umgesetzt werden. Die Nutzung des Standards liegt sogar noch unter der 60%-Schwelle, ab der der Praxisbetrieb überhaupt erst effizient und produktiv ist. Kein Wunder also, dass die Arbeit im Vergleich zur Fachgruppe nur unterdurchschnittlich aufgestellt ist.
Was die KPI aussagen
Diese Konstellation ist immer mit einer Reihe negativer Auswirkungen assoziiert:
- Ineffizient führt stets dazu, dass die Ressourcen (Räume, Geräte, Personal, Zeit) nicht optimal genutzt werden. Die Folgen sind längere Wartezeiten, hektische Abläufe, Flüchtigkeitsfehler, unzufriedenen Patienten und eine insgesamt eingeschränkte Produktivität des Praxisteams.
- Hinzu kommt, dass der Zeitdruck die Qualität der medizinischen Versorgung beeinträchtigt. Das wirkt sich bei Fortbestehen des Zustandes im Zeitablauf negativ auf den Ruf der Praxis aus und beeinträchtigt das Vertrauen der Patienten.
- Im Vergleich zu einem Best Practice-Praxismanagement verursacht eine ineffiziente Praxis höhere Kosten verursachen und generiert niedrigere Einnahmen. Dadurch wird die langfristige Stabilität der Praxis gefährdet.
- Ist die Arztpraxis in einem wettbewerbsintensiven regionale Umfeld angesiedelt, wird es schwierig, sich von anderen Praxen abzuheben und neue Patienten anzuziehen. Das schränkt das Wachstumspotenzial der Praxis ein.
Weiterführende Informationen
Daher ist es wichtig, dass Haus- und Fachärzte ihr Praxismanagement kontinuierlich bewerten und verbessern, um die Effizienz, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Das Praxismanagement-Benchmarking hilft dabei, die Stärken, Schwächen, Bedrohungen und Chancen zu bestimmen und bislang ungenutzte Verbesserungs-Möglichkeiten zu identifizieren.
Wie das funktioniert, beschreibt die Publikation: “Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte – Methode, Anwendung und Nutzen”.