Worum es geht
Die Digitalisierung wird deutlich mehr Anforderungen an die Arbeit in Arztpraxen stellen. Die Transformation ist nur dann reibungslos vollziehbar, wenn u. a. auch die Teamwork-Qualität möglichst optimal ausgeprägt ist. Doch hiervon sind Praxisbetriebe derzeit noch weit entfernt.
Digitalisierung bedeutet Veränderung
Wenn ich die Inhalte der letzten Gespräch mit Ärzten und Medizinischen Fachangestellten zu den Perspektiven der Transformation ihrer Arbeit Revue passieren lasse, ergab sich vor allem, dass Praxis-Teams die Digitalisierung als Substitution von Bestehendem oder als Ergänzung sehen. Der Beginn wird auch derart verlaufen, doch je weiter die Entwicklung voranschreitet, desto mehr wird sie Aufgaben und Abläufe verändern.
Teamwork wird wichtiger
Um diese Umstellung bewältigen und die Digital-Lösungen adäquat nutzen zu können, kommt es ganz entscheidend darauf an, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Praxisteams sehr gut funktioniert.
Neue Aufgaben werden hinzukommen und die Arbeit wird kleinteiliger, differenzierter werden, man wird mehr Aspekte beachten müssen. Für die Erledigung der anfallenden Arbeiten kommt es in Praxisteams damit zukünftig noch mehr darauf an, dass man sich aufeinander verlassen kann.
Teamwork der Gegenwart ist nur Arbeit in Gruppen
Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn in deutschen Arztpraxen liegt – über alle Fachgruppen betrachtet – der aktuelle durchschnittliche Teamwork Satisfaction Score, das Verhältnis aus der Zufriedenheit der Mitglieder von Praxis-Teams in Relation zu ihren Anforderungen – bei nur 43,7%, d. h. dieser Praxis-Erfolgsfaktor ist schon heute nur unzureichend ausgeprägt. Gefragt sind hierbei die Praxisinhaber, denn Teamgeist, Teamharmonie und Teamwork sind ein Ergebnis systematischer Führung.
Ärzte kümmern sich zu wenig um die Teambildung
Eine Auswertung unseres Valetudo-Expertensystems zeigt, dass der Einsatz der Führungsinstrumente im Vergleich zum Best Practice-Standard, der sog. Leadership Materialization Score (LMS), sich gegenwärtig auf 41,9% beläuft, Praxisinhaber aber in der Selbstbewertung ihren Instrumenteneinsatz und die Teamwork-Zufriedenheit auf über 80% (!) einschätzen. Erst nach der Durchführung von Praxisanalysen wird Medizinern klar, welche Möglichkeiten ihnen überhaupt zur Verfügung stehen und wie dringend eine Verbesserung des Teamzusammenhalts ist.
©Klaus-Dieter Thill / IFABS
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Thill, Klaus-Dieter: (Titel), IFABS: BENCHMARK!, (Publikations-Datum des Beitrags)
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