Gesundheitsanwendungen auf Rezept: Ohne Adhärenz geht gar nichts

Worum es geht

Gesundheitsanwendungen, die Ärzte verordnen, um ihre therapeutische Tätigkeit zu unterstützen, sind keine Selbstläufer, da ihnen eine eigenständige langfristige Motivations-Wirkung fehlt. Ein medizinischer Nutzen, der von Anbietern zum Verbleib in der Verordnungsfähigkeit zu belegen ist, entsteht bei den meisten dieser Anwendungen aber erst durch eine dauerhafte Nutzung. Damit wird das Thema „Adhärenz“ für Anbieter digitaler Helfer ein wichtiger Vertriebs- und Erfolgs-Aspekt.

Auf die langfristige Anwendungs-Motivation kommt es an

Die Aufnahme von Gesundheitsanwendungen in die Erstattung der Krankenkassen ist nur ein erster Schritt in die Regelversorgung. Zur Freisetzung der therapeutisch unterstützenden Wirkung müssen Patienten beim Einsatz dieser Hilfen „am Ball bleiben“. Die bisherigen Erfahrungen mit Apps und interaktiven Gesundheits-Plattformen zeigen jedoch, dass die motivatorische Eigenwirkung schnell nachlässt. Dieser Effekt ist jedoch umso geringer, je mehr der Einsatz durch den verordnenden Arzt gefördert wird, beispielsweise mit Hilfe von gemeinsam mit den Patienten definierten Einsatz- und Erfolgszielen und einem kooperativen Monitoring der einzelnen Schritte zur Zielerreichung, kurz: mit Hilfe von Adhärenz.

Deutsche Arzt-Praxen sind eine Adhärenz-Diaspora

Das Adhärenz-Prinzip ist nicht nur für den Einsatz von Gesundheitsleistungen wichtig ist, sondern generell für die medizinische Versorgungsqualität. Die Patienten-Anforderungen gehen schon seit längerer Zeit in diese Richtung, doch bislang kommen adhärente Betreuungskonzepte – wie Benchmarking-Betriebsvergleiche zeigen – lediglich in etwa 15% der Haus- und Facharzt-Praxen zum Einsatz. Damit ist auch – ja nach Art der Gesundheitsanwendungen – der Beleg der medizinischen Unterstützung-Wirkung, der ja für die Aufrechterhaltung des Verordnungs-Status entscheidend ist – deutlich erschwert.

Anbieter müssen aus Eigen-Interesse Adhärenz-Support bieten

Das bedeutet, dass verschreibungsfähige Gesundheitsanwendungen in der durch Adhärenz-Hilfen ergänzt werden müssen. Hierzu zählt nicht nur ein Support für den kommunikativen Aspekt der Adhärenz, sondern auch ergänzende organisatorische Unterstützungen, die die Umsetzung im Praxisalltag überhaupt erst ermöglichen.

Zur Untersuchungs-Methode der Adhärenz

Der IFABS Praxismanagement-Betriebsvergleich© ist ein seit zwanzig Jahren bewährtes und validiertes System für den kennzifferbasierten Abgleich des gesamten Praxismanagements einer Haus- oder Facharztpraxis – einschließlich der eingesetzten Adhärenz-Maßnahme – sowie der hiermit erzielten Effekte mit zwei Referenz-Maßstäben:

  • dem Fachgruppen-Standard, der die Gegebenheiten der Praxisführung in Praxisbetrieben der eigenen Fachrichtung repräsentiert und
  • dem Best Practice-Standard, d.h. den Regelungen, Instrumenten und Verhaltensweisen, die einen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb gewährleisten. Er setzt sich aus den Praxismanagement-Gegebenheiten in überdurchschnittlich erfolgreichen Arztpraxen und den betriebswirtschaftlich notwendigen Grundlagen zusammen.

Der Vergleich ist für alle Fachrichtungen, Praxisformen und –größen geeignet. Ein aktuelles Briefing Paper beschreibt die Details. Zum Download…