Worum es geht
Der Begriff „blinder Fleck“ ist vor allem in der Augenheilkunde und in der Psychologie beheimatet. Er besitzt aber auch für das Praxismanagement Relevanz.
Auch im Praxismanagement relevant
In der Ophthalmologie wird diejenige Stelle des Auges als blinder Fleck bezeichnet, an der der Sehnerv auf die Netzhaut trifft, da an dieser Stelle das Auge nichts sieht.
Aus Sicht der Psychologie handelt es sich bei Persönlichkeits-Merkmalen, die von einer Person selbst nicht wahrnehmbar sind, um blinde Flecken.
Im Praxismanagement verwendet man die Bezeichnung für Sachverhalte, die die Funktionalität der Praxisarbeit bestimmen, fehljustiert sind und in dieser defizitären Gestaltung aber von Praxis-Teams nicht identifiziert werden können.
Der verstellte Blick
Ein Grund hierfür ist, dass Routinen bei ihrer Etablierung oft nicht auf ihre Effizienz- und Produktivitäts-Effekte hin untersucht und im Zeitablauf auch nie wieder auf ihre Eignung hin überprüft werden. Eine weitere Ursache ist eine zu geringe Beachtung der Interaktion zwischen den verschiedenen Aktionsbereichen der Praxisführung.
Ein Beispiel
So kommt etwa das Potenzial gut organisierter Arbeitsabläufe nicht zum Tragen, wenn sie von Mitarbeiterinnen ausgeführt werden, die als Gruppen und nicht als Teams zusammenarbeiten. Gruppen-Zusammenarbeit ist durch eine geringe Synergie der Einzelaktivitäten geprägt: man arbeitet miteinander, aber immer nur in dem Rahmen, der vorgegeben ist. Eigeninitiative oder ein Aushelfen bei Problemen sind eher selten. Die Kollaboration ist zudem häufig durch ungelöste Konflikte gekennzeichnet. Zwar strebt jede Medizinische Fachangestellte danach, ihre Aufgaben gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu steter Verbesserung existiert jedoch nicht.
Wenn Fokussierung schadet
Vergleichbar mit einem Eisberg erkennen Ärzte und Medizinische Fachangestellte – wie Praxismanagement-Betriebsvergleiche immer wieder belegen – nur einen sehr kleinen Anteil der Problem-Ursachen in ihren Betrieben. Aus akuter Not wird dann häufig an einzelnen Stellen nachgebessert, aber immer mit dem Blick auf diesen einzelnen Aspekt, nicht auf das ganze Praxisgeschehen.
Die einfache Problem-Lösung
Ein einfacher und valider Weg, die Gesamt-Funktionalität einer Haus- oder Facharztpraxis zu analysieren und Verbesserungs-Ansätze zu identifizieren, ist die Durchführung eines Praxismanagement-Betriebsvergleichs. Er ist ganz ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters durchführbar und erbringt im Mittel einen Aktionsplan mit vierzig bislang ungenutzten Optimierungs-Optionen der Praxis-Tätigkeit.