Worum es geht
Eine zentrale Voraussetzung für eine reibungslose Praxismanagement-Funktionalität in Praxen mit mehreren Ärzten besteht darin, dass das Mediziner-Team in seinem Führungs- und Management-Verhalten weitgehend harmoniert und „an einem Strang“ zieht. Störungen der Harmonie wirken sich direkt negativ auf Teamwork und Arbeitsleistung des Personals aus.
Der Interworking Quality Score ( IQS)
Vergleicht man in derartigen Praxisbetrieben arztbezogen die individuellen Umsetzungen des Best Practice-Standards der Praxisführung, lässt sich aus dem Grad der Deckungsgleichheit, dem Interworking Quality Score (IQS), eine Aussage über die Qualität der Zusammenarbeit im Hinblick auf die Praxis-Gesamtleistung machen:
- IQS > 80%: synergistischen Kooperation
Eine Deckungsgleichheit von 80% und mehr charakterisiert das Optimum einer Zusammenarbeit im Ärzte-Team.
- IQS > 60% bis <= 80%: Partnerschaftliches Zusammenwirken.
Diese Konstellation kommt dem Optimum bereits nahe, es existieren aber noch Lücken in der Gleichrichtung, die sich ungünstig auf das Personal und die Arbeitsleistung auswirken.
- IQS > 40% bis <= 60%: Gemeinsame Aufgabenerledigung
In diesem Fall arbeitet man miteinander, aber nur zu einzelnen Bereichen existieren Abstimmungen. Die Zusammenarbeit ist zudem häufig durch latente Konflikte geprägt, jeder Partner-Arzt strebt danach, seine eigenen Aufgaben möglichst gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu integrierter Arbeit existiert jedoch nicht.
- IQS 0% bis <= 40%: Unabhängige Aufgabenerledigung.
Diese Kooperations-Situation ist durch ein „Einzelkämper-Verhalten“ geprägt.
Die IQS-Realität
In Praxisgemeinschaften und Gemeinschaftspraxen wird derzeit ein mittlerer IQS von 46,3% erreicht. Aufgrund der Bedeutung der Kollaboration-Qualität ist es deshalb für PraxisinhaberInnen unerlässlich, diesen Score ihrer Betriebe zu kennen. Der Indikator ist ein integrativer Bestandteil des Praxismanagement-Betriebsvergleichs