Worum es geht
Mithilfe von Praxismanagement-Betriebsvergleichen ist es nicht nur möglich, die Stärken, Schwächen, Bedrohungen, Chancen und Verbesserungs-Möglichkeiten für einzelne Betriebe zu ermitteln, sondern auch in Querschnittsanalysen unter anderem die Praxisführung in Fachgruppen zu untersuchen.
Wie der Betriebsvergleich funktioniert
Der Praxismanagement-Betriebsvergleich verdichtet die Gegebenheiten des Managements einer Arztpraxis unter Verwendung von Key Performance Indikatoren (KPI). Hierbei handelt es sich um Kenngrößen („Laborwerte der Praxisführung“), die die Praxismanagement-Daten einer Arztpraxis mit objektiven und repräsentativen Messgrößen vergleichen (Benchmarking). Hierfür wird mithilfe strukturierter Analysebögen (Arzt, MFA, Patienten, ggf. Zuweiser) zunächst die Gestaltung der Praxisführung beschrieben und über eine Skalierung in der späteren Auswertung messbar gemacht. So gelingt es nicht nur Art und Intensität der eingesetzten Regelungen zur Praxisführung zu erfassen, sondern auch ihre Wirkungen.
Erkenntnisse zur Fachgruppe „Orthopäden“
Eine Benchmarking-Größe ist der Best Practice-Standard. Er beschreibt alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die für einen auch unter wechselnder Inanspruchnahme reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb notwendig sind. Das Factsheet zeigt die Key Performance Indikatoren für die Fachgruppe der Orthopäden. Hieraus lässt sich u. a. ablesen, dass in Praxen dieser Fachzuordnung
- 43% des Best Practice-Standards nicht genutzt werden, die Praxen arbeiten damit weit unter dem Notwendigen. Der Wert erklärt auch, warum Arbeitsüberlastung, Stress und Demotivation bei der Arbeit in vielen Betrieben tägliche Realität sind und die Qualität der Patientenversorgung niedriger ist als möglich,
- die Effizienz und Produktivität deutlich steigerbar sind, d. h. das Arbeitspensum könnte mit einem deutlich geringeren Aufwand bewältigt werden,
- etwa 25% der Aktivitäten des Personals durch Fehljustierungen keinen Nutzen erbringen und Zeitverschwendung sind
- Zweckverbünde statt Teams arbeiten, da dieTeamwork-Qualität bei lediglich 34% liegt, das bedeutet, dass die Arbeitsleistung häufig durch „Dienst nach Vorschrift“ und „Einzelkämper-Verhalten“ geprägt ist,
Wie steht es um den ROM?
Ein wichtiger KPI ist der „Return on Management (ROM)“ mit seinen verschiedenen Optionen. Er zeigt den Wirkungserfolg auf, der mit der Praxisführung erzielt wird.
Der Total Return on Management (TROM) eines Praxis-Betriebs zeigt den Effekt des Praxismanagements auf die Patienten-Betreuung. Hierzu wird der aggregierte Best Practice Score (BPS) in Relation zum Patient Care Quality Score (PCQS, die Patientenzufriedenheit im Verhältnis zu den Anforderungen) gesetzt:
- ein TROM-Score kleiner 1 indiziert eine nur unterdurchschnittliche Praxismanagement-Wirkung, in diesem Fall besteht akuter Handlungsbedarf, dieses Szenario trifft auf die Fachgruppe der Orthopäden im Mittel zu,
- bei einem Wert größer 1 ist die Wirkung überproportional und es kann überprüft werden, ob das Engagement in Teilbereichen u. U. leicht reduziert werden kann, um Ressourcen für andere Verwendungen freizusetzen,
- liegt der Score bei 1, führt jede Intensivierung / Schwächung der Praxisführung zu linearen Reaktionen bei der Betreuungs-Qualität.