Worum es geht
Zwei Drittel der Medizinischen und Zahnmedizinischen Fachangestellten beklagen die geringe bis fehlende Wertschätzung ihrer Arbeit durch die Praxisinhaber. Mehr als das Gehalt steigert gerade diese Verhaltensweise die Motivation, das Engagement und die Loyalität gegenüber der Praxis.
Förderung des Engagements
Es gibt verschiedene Gründe, warum Wertschätzung bei der Personalführung in Arztpraxen so wichtig ist. Erstens fördert sie das Selbstwertgefühl des Personals. Wenn die Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird, steigert das ihr Selbstbewusstsein und ihre Zufriedenheit mit dem Job. Dies wiederum führt zu einer höheren Arbeitsmotivation und Leistungsbereitschaft.
Kündigungs-Prävention
Zweitens führt Wertschätzung zu einer höheren Bindung der Angestellten an ein Praxis-Unternehmen. Wenn sie sich wertgeschätzt fühlen, sind sie eher bereit, sich langfristig zu binden und sich für dessen Ziele einzusetzen. Dadurch wird die Fluktuation verringert und Praxisinhaber können auf eine treue und motivierte Belegschaft zählen.
Verbesserung des Arbeitsklimas
Drittens fördert Wertschätzung auch die Kommunikation und das Vertrauen zwischen Arzt und Fachangestellten. Wenn der Arzt die Leistungen und Kompetenzen der anerkennt, wird ein offener und konstruktiver Austausch angeregt. Das Personal fühlt sich gehört und verstanden, was in der Folge die Zusammenarbeit verbessert und ein positives Arbeitsklima fördert.
Warum Wertschätzung häufig ausbleibt
Fünf Gründe sind dafür verantwortlich, dass Praxisinhaber ihren Mitarbeiterinnen gegenüber zu wenig Wertschätzung zeigen können:
- Zeitdruck: Ärzte haben oft sehr viel zu tun und können sich gestresst fühlen, was dazu führt, dass sie sich nicht genug Zeit nehmen, um die Leistungen des Personals adäquat zu würdigen.
- Mangelnde Sensibilität: Einige Praxisinhaber sind möglicherweise nicht sehr aufmerksam oder einfühlsam und erkennen daher nicht, wie wichtig es ist, ihre Mitarbeiter anzuerkennen und zu unterstützen.
- Hohe Erwartungen: Wenn Mediziner sehr hohe Erwartungen an ihr Personal haben, konzentrieren sie sich meist ausschließlich auf die Ergebnisse und vernachlässigen die Bedeutung der Wertschätzung.
- Angst vor Schwäche: Einige Ärzte können befürchten, dass sie Schwäche zeigen, wenn sie ihre Mitarbeiter loben und verzichten daher auf Wertschätzung.
- Mangelnde Fähigkeiten: Andere haben möglicherweise nicht gelernt, wie man effektiv lobt und unterstützt, deshalb haben sie Schwierigkeiten, angemessene Wertschätzung auszudrücken.
Wie Ärzte wertschätzen können
Konkret kann ein Arzt Wertschätzung gegenüber seinen Fachangestellten am besten ausdrücken, indem er
- regelmäßig lobt und anerkennt, wenn hervorragende Arbeit geleistet wird,
- offen und respektvoll kommuniziert, sowohl in privaten als auch in beruflichen Situationen,
- auf die Bedürfnisse und Anliegen seiner Mitarbeiter eingeht und diese ernst nimmt,
- Zeit und Ressourcen zur Weiterbildung und Schulung bereitstellt,
- ein offenes Ohr hat und aktiv zuhört, wenn Mitarbeiterinnen Feedback oder Vorschläge einbringen,
- ein faires und angemessenes Gehalt bezahlt und auch eine angemessene Work-Life-Balance unterstützt sowie
- eine offene, freundliche und respektvolle Arbeitsumgebung schafft, in der das Personal gerne arbeitet und sich wohlfühlt.
Fazit
Insgesamt ist Wertschätzung also ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche ärztliche Personalführung durch
- Förderung von Motivation, Engagement und Loyalität
- Steigerung von Produktivität und Förderung des Arbeitsklimas sowie durch einen
- „Kündigungs-Schutz“.
Daher sollten Haus-, Fach- und Zahnärzte konsequent Wertschätzung zeigen und dies als integralen Bestandteil ihrer Führungsrolle betrachten. Praxisinhaber, die überprüfen möchten, ob ihnen das bereits gelungen ist und parallel daran interessiert sind, alle anderen Aktionsbereiche ihrer Praxisführung auf ungenutzte Verbesserungs-Möglichkeiten hin untersuchen, steht hierfür der Praxismanagement-Betriebsvergleich© zur Verfügung.