Best Practices für die DiGA-Verordnung: Definition von Meilensteinen

Worum es geht

DiGA-Verordnungen sind keine Selbstläufer. Haus- und Fachärzte müssen sich bei der Verschreibung an einer Reihe von Best Practices orientieren, um die rezeptierten DiGA in eine therapeutisch wirksame Anwendung zu bringen.

Meilensteine sind ein Muss

„Probieren Sie die Anwendung doch einfach mal aus und dann sehen wir weiter!“ So oder so ähnlich beenden Ärzte häufig ihre DiGA-Patientengespräche. Doch das ist ein Fehler, da die Nutzung gleich von Beginn an in den Kontext der Unverbindlichkeit gesetzt wird.

Ein essenzielles Handlungs-Prinzip im Rahmen der Verordnung Digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) ist deshalb die Verabredung von Meilensteinen und zugehöriger Gespräche zwischen Arzt und Patient. Bei den Meilensteinen handelt es sich um wichtige Etappen oder Ziele, die während der Nutzung einer Anwendung erreicht werden sollen. Sie müssen sich an den drei Phasen der DiGA-Nutzung – Neugier, Test und Anwendungs-Routine – orientieren und sollten zusammen mit dem Patienten konkret im Voraus geplant werden. Dabei sollte der erste Meilenstein relativ zeitnah angesetzt werden, um sicherzustellen, dass

  • der Patient sich die Anwendung umgehend herunterlädt bzw. sich registriert und
  • früh mögliche Einsatz-Hindernisse beseitigt werden.

Danach können etwas größere Abstände gewählt werden. Eine parallele Aufnahme der DiGA in den Medikationsplan ist obligatorisch.

Der Nutzen von Meilensteinen

DiGA-Meilensteine wirken sich primär in vier Aspekten nutzbringend aus:

  • Verbesserung der Therapie-Effizienz

Durch die Vereinbarung von Meilensteinen für Gespräche kann der Arzt den Fortschritt des Patienten bei der Verwendung der DiGA überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um die Therapie-Effektivität zu verbessern.

  • Förderung der Patienten-Compliance

Regelmäßig geplante Gespräche fördern die Motivation des Patienten, die DiGA regelmäßig zu verwenden und die vereinbarten Meilensteine zu erreichen, da er weiß, dass er seine Erfahrungen mit dem Arzt teilen muss.

  • Identifizierung von Problemen

Zu diesen Anlässen kann der Arzt auch potenzielle Probleme identifizieren, die den Fortschritt des Patienten bei der Verwendung der DiGA behindern. Auf diese Weise kann der Patient mittels passender Lösungen zeitnah unterstützt werden, sodass sichergestellt wird, dass er die Anwendung nicht abbricht.

  • Intensivierung der Patientenbindung

Die Vereinbarung von Meilensteinen verdeutlicht dem Patienten, dass der Arzt sich für seine Genesung engagiert und dass der DiGA-Einsatz auch für ihn wichtig ist. Dies trägt wiederum dazu bei, eine stärkere Bindung zwischen Patient und Arzt aufzubauen, was sich automatisch positiv auf den Behandlungserfolg auswirken.