Praxismanagement: Ärzte, die jetzt ihre Arbeit digitalisieren, handeln strategisch richtig

Worum es geht

Für die meisten niedergelassenen Ärzte ist es eindeutig: Kollegen, die sich jetzt schon mit der Digitalisierung – also den Möglichkeiten außerhalb der TI-Vorgaben – beschäftigen, sind Technik-Freaks und Tüftler. Doch die Realität sieht anders aus: es handelt sich um „normale“ Mediziner, allerdings mit Weitsicht, Innovations-Freude und Unternehmer-Eigenschaften.

Wer sind die Digital-Ärzte?

Während 80% der niedergelassenen Ärzte sich um das Thema „Digitalisierung“ über die TI-Vorgaben und Notwendigkeiten hinaus bislang fast gar nicht kümmern, haben etwa 20% begonnen, sich mit dem Thema detailliert und intensiv zu beschäftigen. Doch was charakterisiert diese Mediziner und was unterscheidet sie von der breiten Masse?

Die erste Auffälligkeit dieses Personenkreises ist – entgegen den Annahmen der meisten Kollegen -, dass es sich nicht um Technik-Besessene, „Tüftler“ oder gar „Freaks“ handelt, sondern um ganz normale Ärzte. Allerdings besitzen sie eine deutliche Technik-Affinität, denn sie haben bereits frühzeitig erkannt, welchen Nutzen ihnen elektronische Hilfen und Verfahren bieten können und haben diese Option systematisch in ihre Praxis-Strategie integriert.

Die Technik war schon immer eine Hilfe

Leitmotive waren hierbei sowohl die Verbesserung der Versorgungsqualität ihrer Patienten als auch die Steigerung der eigenen Arbeitseffizienz, um sich hierdurch Gestaltungs-Freiräume zu schaffen. So verfügten die meisten schon immer über die jeweils neuesten Praxis-Softwaresysteme, arbeiten seit Langem mit elektronischen Unterlagen und haben in ihrer Hardware-Architektur investiert, um alle Arbeitsplätze ihrer Betriebe miteinander synergistisch wirkend zu vernetzen. Ebenso zählen die Nutzung von Sprachsystemen, die E-Mail-Kommunikation oder eine professionelle Nutzung der Praxis-Homepage zu ihrem Digital-Repertoire.

Die Digitalisierung erfolgt individuell

Die Art der eingesetzten Instrumente und Verfahren ist in den einzelnen Betrieben sehr unterschiedlich, denn die Early Adopters haben zwar alle das Potenzial, das die Digitalisierung ihnen bieten kann, im Grundansatz erkannt, die Lösungen werden jedoch individuell nach den Praxis-Gegebenheiten, dem Patientenklientel sowie eigenen Bedürfnissen und Interessen ausgewählt. Ihr Verhalten steht damit in direktem Gegensatz zu dem Argument der Digitalisierungs-Gegner, die sich gegen die Transformation wehren, da sie aus ihrer Sicht ein „One size fits all“-Konzept sei, das kaum Freiheit lässt.

Eigeninitiativ Neues testen

Ein weiteres Merkmal der Frühanwender ist ihre Experimentier-Freudigkeit, die in starkem Kontrast zum generellen Verhalten im ambulanten Bereich steht. Veränderungen finden hier i. d. R. per Weisung kollektiv statt – die Einführung des Qualitätsmanagements und des Medikationsplans sind Beispiele hierfür – und erfolgen nach den immer gleichen Einsatzkriterien: wer erstattet die Kosten und wie erfolgt die Abrechnung? Der Kostenaspekt ist auch für die Early Adopters relevant, allerdings denken sie perspektivisch und erwarten den Mittelrückfluss nicht direkt bei der nächsten Honorarabrechnung.

Funktionierende Abläufe und konkrete Erfahrungen

Neben der mentalen Einstellung für Innovationen besitzen sie zudem auch die operative Grundlage hierfür, die den meisten ihrer Kollegen fehlt: ein hervorragend funktionierendes Praxismanagement. Motivation für die frühzeitige Beschäftigung mit der Digitalisierung ist die strategische Überlegung, vorausschauend, produktiv und aktiv den bereits erreichten Technik-Status durch konkrete Erfahrungen mit neuen Optionen zu erweitern. Auch mit diesem Verhalten grenzen sie sich deutlich von der Masse der Ärzte ab, deren Kritik an der Digitalisierung überwiegend theoretisch und pauschal ablehnend erfolgt.

Dabei sind die Frühanwender nicht weniger kritisch als die Skeptiker, auch der Datenschutz und alle anderen Fragen rund um den Einsatz neuer Technologien in Arztpraxen sind für sie ein wichtiges Thema.

Befreundet mit Dr. Google

Weiterhin haben sie keine Berührung-Ängste mit Patienten, die sich aus Internetquellen informieren oder sich auf ihre Wearable-Daten beziehen. Während der Großteil der Mediziner noch die aus ihrer Sicht nachteiligen Wirkungen von Dr. Google beklagt, haben die Frühanwender dieses Verhalten als eine normale Entwicklung akzeptiert. Sie haben vor allem erkannt, dass es Ausdruck eines gesteigerten Gesundheits-Engagements ist, das – kanalisiert umgesetzt – sogar gefördert werden sollte.

Status first

Voraussetzung jedes Veränderungs-Prozesses in Arztpraxen ist eine detaillierte Status-Analyse des Praxismanagements. Besonders geeignet ist hierfür der in Zusammenarbeit mit Medizinern entwickelte, für alle Fachgruppen geeignete und validierte Assessment-Ansatz des Praxismanagement-Betriebsvergleichs©. Er ist ohne einen Vor-Ort-Berater und vor allem ohne dessen Kosten umsetzbar und bietet niedergelassenen Ärzten die einzigartige Möglichkeit,

  • ihr Praxismanagement kostengünstig und schnell mittels einer einfachen Struktur (Ankreuz-Schema) zu beschreiben,
  • in einem doppelten Benchmarking mit den repräsentativ-objektiven Gegebenheiten des Best Practice- sowie des Fachgruppen-Standards zu visualisieren und zu vergleichen sowie
  • in einer Expertise konkrete Ansätze für bislang ungenutzte Optimierungen und vermeidbare Risikofaktoren ihrer Arbeit zu erhalten, um mithilfe dieser Angaben ihre Praxis strategisch zu entwickeln.

Alle Informationen zum Praxismanagement-Betriebsvergleich© im Überblick…