LeadNeglection: Feedback-Mangel ist ein gravierendes Problem in Arztpraxen

Worum es geht

Praxismanagement-Betriebsvergleiche zeigen: Medizinische Fachangestellte wünschen es sich, Praxis-Chefs zeigen jedoch kaum Bereitschaft hierzu. Gemeint ist das Feedback, die regelmäßige und gezielte Kommunikation von Lob, Kritik und Verbesserungsvorschlägen gegenüber den Mitarbeiterinnen. Der Mangel an Feedback hat schwerwiegende Folgen für das Personal, die Ärzte selbst sowie die Patientenversorgung.

Die Bedeutung von Feedback in der Mitarbeiterführung

Feedback ist ein grundlegendes Instrument in jeder Organisation. Es dient nicht nur dazu, die Leistung und das Verhalten der Mitarbeiter zu bewerten, sondern auch, um sie zu motivieren, zu unterstützen und in ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern. Gerade im Gesundheitswesen, wo hohe Anforderungen und Stress an der Tagesordnung sind, ist Feedback unerlässlich. Es hilft dabei, die Arbeit des Personals zu lenken, ihr Engagement zu fördern und ihnen ein Gefühl der Wertschätzung zu vermitteln.

Ursachen des Feedback-Mangels

Ein Teil der Praxisleiter ist sich der weitreichenden Bedeutung von Feedback für den gesamten Praxis-Erfolg gar nicht bewusst, ein anderer Teil kennt sich mit den Methoden und Techniken der Feedback-Gespräche nicht aus und eine dritte Gruppe befürchtet Konflikte, die konstruktive Kritik ihrer Einschätzung nach mit sich bringen kann. Das führt dazu, dass Feedback gänzlich vermieden wird.

Negative Auswirkungen auf das Personal

Der Mangel an Feedback führt dazu, dass die Mitarbeiterinnen „im Dunkeln tappen“. Sie wissen nicht, wie ihre Arbeit eingeschätzt wird und welche Erwartungen an sie gestellt werden. Daraus resultiert Unsicherheit und mangelndes Selbstvertrauen. Fehlende Anerkennung für gute Arbeit schlägt sich in Frustration und Demotivation nieder, während das Ausbleiben konstruktiver Kritik die persönliche und berufliche Entwicklung erschwert. Letztlich leidet die gesamte Arbeitsatmosphäre darunter, wenn Mitarbeitende nicht das Gefühl haben, dass ihre Beiträge zur Praxisleistung tatsächlich wahrgenommen und geschätzt werden.

Auswirkungen auf die Ärzte

Für Ärzte selbst hat ihre Feedback-Zurückhaltung ebenfalls direkte Konsequenzen. Ohne dieses Instrument erhalten sie keinen Einblick in die Bedürfnisse und Probleme ihrer Mitarbeiter. Die Folgen sind Missverständnisse, Konflikte und eine hohe Fluktuation in der Belegschaft. Außerdem „zwingen“ Ärzte sich durch das Fehlen einer klaren Kommunikation oft selbst, Aufgaben zu übernehmen, die eigentlich delegiert werden könnten, woraus sich für sie eine erhöhte Arbeitsbelastung und Stress ergeben.

Negative Folgen für die Patientenversorgung

Die schwerwiegendste Auswirkung von Feedback-Mangel zeigt sich jedoch in der Patientenversorgung. Die beschriebenen Kommunikationsprobleme und Unsicherheiten im Team führen zu Fehlern, ineffizienten Abläufen und einer geringeren Qualität der Versorgung. Dieser Effekt erklärt sich von selbst: wissen die Mitarbeiter nicht, wie sie ihre Arbeit besser machen können, wirkt sich dies direkt auf die Betreuung und Zufriedenheit der Patienten aus.

Fazit

Der Feedback-Mangel ist ein ernstes Problem in Arztpraxen. Ärzte müssen verstehen, dass effektive Führung mehr bedeutet als die fachliche Kompetenz und Feedback ein wesentliches Instrument ist, um ein starkes, motiviertes und leistungsfähiges Team aufzubauen. Ohne regelmäßiges Feedback leidet nicht nur das Personal, sondern auch die Ärzte selbst und letztlich die Qualität der Patientenversorgung.

So einfach ist professionelles Feedback

Alles, was niedergelassene Ärzte über professionelles Feedback wissen müssen, ist in dem QuickStart-Guide: „Feedback geben: Ein Leitfaden für Haus- und Fachärzte – Best Practices der Gesprächsführung für ein Plus an Leistung, Motivation und Erfolg von Praxis-Teams“ zusammengefasst, einschließlich Formulierungs-Hilfen für die Mitarbeiter-Gespräche.

Die Publikation ist als E-Book in allen Online-Bookstores und als PDF im IFABS-Shop erhältlich.