Rethinking Praxismanagement: Warum Marc Aurel Benchmarking als Schlüssel zur exzellenten Praxisführung empfehlen würde

Ein Rethinking-Impuls von Klaus-Dieter Thill

Einleitung: Weisheit der Antike trifft auf moderne Praxisführung

Marc Aurel, römischer Kaiser und Philosoph, ist vor allem durch sein Werk Selbstbetrachtungen bekannt, in dem er über Selbstreflexion, Disziplin und die Rolle der Vernunft im Leben nachdenkt. Obwohl seine Lebenswelt weit entfernt von der modernen medizinischen Praxis scheint, sind seine Prinzipien zeitlos. Niedergelassene Ärzte, die eine zukunftsorientierte und exzellente Praxisführung anstreben, können aus seinen Gedanken wertvolle Impulse ziehen. Würde Marc Aurel heute praktizierenden Ärzten einen Rat geben, so würde er ihnen zweifellos nahelegen, ein Praxismanagement-Benchmarking durchzuführen – als Teil eines philosophisch fundierten Best-Practice-Standards.

Praxismanagement-Benchmarking: Ein Instrument der Reflexion

Marc Aurel betonte immer wieder die Bedeutung der Reflexion, um Klarheit über das eigene Handeln zu erlangen. Ein Benchmarking ist nichts anderes als eine strukturierte Form dieser Reflexion. Es erlaubt Hausärzten und Fachärzten, ihre Praxisorganisation, Patientenversorgung, wirtschaftliche Effizienz und Mitarbeiterführung mit dem Best Practice-Standard zu vergleichen. Diese validierte Leitlinie beschreit alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die auch unter wechselnden Anforderungen für einen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb unerlässlich sind.

In Aurels Sinn bedeutet dies, sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu werden und den Mut zu haben, an Verbesserungen zu arbeiten. Dieser erste Schritt – die ehrliche Betrachtung des Ist-Zustands – entspricht der Stufe „Reflect“ im Rethinking-Modell und schafft die Grundlage für nachhaltige Entwicklung.

Die Philosophie der Verbesserung: Warum der Status quo nicht genügt

Marc Aurel hätte wohl jeden Arzt davor gewarnt, sich mit Mittelmaß zufrieden zu geben. Seine Überzeugung, dass der Mensch stets danach streben sollte, seine Tugenden zu stärken und seine Fehler zu korrigieren, spiegelt sich auch im Prinzip des Benchmarkings wider.

Praxismanagement ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess. Durch Benchmarking erkennen Ärzte nicht nur ihre Schwächen, sondern auch Bereiche, in denen sie exzellent sind und diese Stärken weiter ausbauen können. Dies entspricht Aurels Grundsatz: „Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“ Fortschritt beginnt im Denken – und setzt eine klare Analyse voraus.

Praktische Relevanz: Effizienz, Qualität und Patientenzufriedenheit

Neben den philosophischen Aspekten liefert ein Benchmarking auch praktische Vorteile, die Marc Aurel als Führungspersönlichkeit schätzen würde. Es ermöglicht Ärzten, die Effizienz ihrer Praxisabläufe zu steigern, die Qualität der Patientenversorgung zu optimieren und die Zufriedenheit aller Beteiligten – Patienten wie Mitarbeiter – zu erhöhen.

In einer Zeit, in der Gesundheitsdienstleistungen zunehmend ökonomischem und bürokratischem Druck ausgesetzt sind, ist das Benchmarking ein Werkzeug, um mit klarem Kopf und strategischem Fokus den Überblick zu behalten. Dies hätte Marc Aurel als stoischer Denker sicher unterstützt, denn: „Wer die Dinge klar sieht, hat die Ruhe, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“

Strategisches Denken: Der Blick über den Tellerrand

Ein weiteres Argument, das Marc Aurel für ein Benchmarking ins Feld führen würde, ist die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszublicken. Ärzte, die den Mut haben, sich mit den Besten der Branche zu messen, können von deren Erfolgsstrategien lernen und neue Perspektiven gewinnen.

Dieser Ansatz entspricht der zweiten Stufe des Rethinking-Modells: „Analyze“. Marc Aurel betonte immer wieder, wie wichtig es sei, nicht in der eigenen kleinen Welt zu verharren, sondern das größere Ganze zu betrachten. Für niedergelassene Ärzte bedeutet dies, sich nicht nur auf den medizinischen Bereich zu konzentrieren, sondern auch betriebswirtschaftliche, organisatorische und strategische Aspekte der Praxisführung in den Blick zu nehmen.

Nachhaltige Praxisführung: Der Weg zur Exzellenz

Marc Aurel war ein Vordenker in Bezug auf Nachhaltigkeit – nicht im ökologischen Sinne, sondern im Hinblick auf die Bedeutung von Beständigkeit und langfristigem Denken. Ein Benchmarking ist keine einmalige Maßnahme, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der die Grundlage für nachhaltigen Erfolg legt.

Für Ärzte bedeutet dies, eine Kultur der Verbesserung in ihrer Praxis zu etablieren, die nicht nur kurzfristige Probleme löst, sondern langfristig Exzellenz fördert. Dies entspricht der dritten Stufe des Rethinking-Modells: „Advance“. So wie Marc Aurel glaubte, dass jede Handlung ihren Platz im kosmischen Ganzen hat, so sollten auch Ärzte ihre Praxis als Teil eines größeren Systems sehen, das Verantwortung und Wachstum verlangt.

Fazit: Marc Aurels Botschaft an niedergelassene Ärzte

Würde Marc Aurel heute einen Rat zur Praxisführung geben, würde er sagen: „Habe den Mut zur Wahrheit, den Willen zur Verbesserung und die Weisheit, von anderen zu lernen.“ Ein Praxismanagement-Benchmarking verkörpert genau diese Tugenden. Es ist ein Werkzeug der Reflexion, Analyse und Weiterentwicklung, das Ärzten hilft, ihre Praxis auf ein neues Niveau zu heben.

In einer Zeit, in der die Anforderungen an niedergelassene Ärzte immer komplexer werden, ist Benchmarking nicht nur ein Best-Practice-Standard, sondern auch eine Philosophie, die den Geist der stoischen Weisheit in die moderne Praxisführung überträgt. Marc Aurel hätte es nicht besser formulieren können.

Weiterführende Literatur

Thill, K.-D.: Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte: Methode, Anwendung und Nutzen. Erhältlich als E-Book in allen Online-Bookstores oder als PDF-Download.

Reflect. Analyze. Advance.