Worum es geht
Haus- und Fachärzte stehen mit ihren Betrieben und ihrer Arbeit einem Wandel in drei Bereichen gegenüber: strukturell, technisch und gesellschaftlich. Doch ein professioneller Umgang hiermit ist durch ein entscheidendes Defizit behindert.
Das kranke System
Die genannten Anforderungen treffen auf ein in seinem Management partiell “erkranktes” ambulantes System, das bereits in der Gegenwart nur unzureichend in der Lage ist,
- die vorhandene medizinische Kompetenz in die Patientenversorgung zu transferieren und
- die notwendigen Grundlagen für eine sachgerechte Gestaltung des Wandels umzusetzen.
Zu geringe Beachtung des Best Practice-Standards
Diese Praxismanagement-Insuffizienz (PMI) beruht darauf, dass
- die Auswahl der in den Betrieben getroffenen Vorkehrungen und realisierten Maßnahmen zur Praxisführung unvollständig und / oder falsch bzw.
- ihre Umsetzung unzureichend und / oder fehlerhaft ist.
Maßstab für die eingeschränkte Management-Qualität ist der sog. Best Practice-Standard der Praxisführung. Er umfasst alle Instrumente, Regelungen und Verhaltensweisen, die für eine unter allen Belastungen reibungslos funktionierende Tätigkeit notwendig sind.
In Haus- und Facharztpraxen wird im Mittel aber knapp die Hälfte dieses Standards nicht eingesetzt. Hiervon betroffen sind primär die Aktionsbereiche “Organisation”, “Führung” und “Kommunikation”.
Damit ist natürlich auch die perspektivische Handlungsfähigkeit deutlich eingeschränkt, da sie auf einem instabilen und partiell ungeeigneten Fundament gründet.
Wie sieht ein möglicher Ausweg aus?
Die PMI hat drei Ursachen:
- Fehlendes Wissen: das Praxismanagement wird bei der ärztlichen Aus- und Weiterbildung kaum berücksichtigt
- Fehlendes Können: die Methoden und Instrumente werden falsch eingesetzt
- Fehlender Wille: ein Command-and-control-Mindset blendet Alternativen
Praxisinhaber, die unabhängig von den Ursachen aktiv gegen die PMI ihrer Betriebe angehen möchten, können hierfür drei Wege nutzen
Durchführung von Teamsitzungen,
in der gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen die Stärken, Schwächen, Bedrohung und Chancen der Arbeit aufgelistet und konkrete Lösungsmöglichkeiten für Probleme sowie der Ausbau von positiven Aspekten entwickelt und geplant werden.
Durchführung eines Praxismanagement-Betriebsvergleichs
Das einfach und jederzeit umsetzbare Verfahren ermittelt den praxisindividuellen Grad der PMI und liefert die möglichen Verbesserungsvorschläge für mehr Produktivität, Effizienz und Arbeitsqualität.
Nutzung externer Hilfe
Hierbei ist zu beachten, dass die Kosten für Berater umso höher liegen, je unspezifischer ihre Aufgabe formuliert werden kann. Deshalb ist es empfehlenswert, vor der Beauftragung eines Beraters zunächst ein Betriebsvergleich durchzuführen und nur die Punkte, die nicht in Eigenregie korrigierbar sind, auszugliedern.
Weiterführende Informationen
liefert das White Paper “White Paper: Praxismanagement-Insuffizienz – Diagnostik und Therapie der ambulanten System-Krankheit Nr. 1”.