Worum es geht
Untersuchungen der Management-Qualität im Haus- und Facharztpraxen zeigen für einen Großteil der Betriebe substanzielle Veränderungs-Möglichkeiten, die zu nachhaltigen Verbesserungen der Patientenversorgung, aber auch der Arbeitsbedingungen und der unternehmerischen Performance führen könnten. Dass dieses Potenzial ungenutzt bleibt, liegt primär an einer viel zu geringen bzw. falschen Analyse-Tätigkeit.
Das Professionalität-Defizit
Was in Bezug auf medizinische Aspekte fast schon zu viel ist, fehlt im Management-Bereich fast völlig: professionell erhobene Einblicke in die Arbeits-Realität. Stattdessen wird mit Annahmen, Mutmaßungen oder Ableitungen aus einfachen Indikatoren (keine Beschwerden = 100% Zufriedenheit) gearbeitet, um sich ein Bild der Realität zu machen. Das Defizit an Professionalität drückt sich in drei Aspekten aus
Eine generelle Analyse-Trägheit trotz „Leidens-Druck“
Beispielsweise klagen viele Praxis-Teams über tägliche Arbeitsüberlastung, Stress sowie Demotivation und machen hier für die Bürokratie oder überzogene Patienten-Anforderungen verantwortlich. Gleichzeitig wurde aber bislang nur in knapp 25% der Betriebe schon einmal eine Organisations-Analyse durchgeführt und lediglich 15 % der Praxisinhaber haben ihr persönliches Zeitmanagement auf den Prüfstand gestellt.
Falsche Analyse-Methoden
Der größte Teil der in Praxisbetrieben durchgeführten Befragungen nutzen die Schulnoten-Skalierung. Sie ist jedoch weder geeignet, einen Gesamt-Status abzufragen, noch die Leistungsmerkmale zu untersuchen, denn sie vermittelt keinen Einblick in die Anforderungen der Praxisbesucher. Diese Information ist jedoch wichtig, denn nicht alle Leistungsmerkmale haben die gleiche Bedeutung und Wichtigkeit. Erst die ergänzende Betrachtung dieser Größe ermöglicht es, Handlungsbedarf-Prioritäten zu bilden, indem zwischen Kern- und Rand-Stärken bzw. -Schwächen unterschieden wird.
Die Überlegenheit der zweidimensionalen Abfrage im Hinblick auf Objektivität und Realitätsbezug gegenüber dem Schulnotensystem zeigt das Ergebnis einer Gegenüberstellung: erhebt man Schulnoten und Anforderungs- / Zufriedenheitswerte parallel, ist z. B. die Note „3“ mit PCQS-Werten zwischen 31,4% und 54,7% assoziiert. Die Spannweite verdeutlich, wie wenig präzise der Schulnoten-Aussagewert ist.
Unzureichende Analysen-Tiefe
Die Effizienz und Produktivität eines Praxis-Betriebs hängt maßgeblich davon ab, ob hier „echte“ Teams arbeiten. Das ist aber nur in den wenigsten Praxen der Fall, meist erfolgt die Kollaboration Form einer Gruppe. Ihre Kennzeichen:
- eine geringe Synergie der Einzelaktivitäten, man arbeitet miteinander, aber immer nur in dem Rahmen, der vorgegeben ist,
- Eigeninitiative oder ein Aushelfen bei Problemen sind eher selten,
- die Zusammenarbeit ist zudem häufig durch ungelöste Konflikte geprägt,
- zwar strebt jede Medizinische Fachangestellte danach, ihre Aufgaben gut zu erledigen, ein nachhaltiges Engagement zu steter Verbesserung existiert jedoch nicht.
Wer seine Mitarbeiterinnen aufgrund der besonderen Bedeutung der internen Kooperation als Team nachhaltig erfolgreich führen möchte, benötigt umfassendes Wissen – und keine Annahmen – über folgende Sachverhalte:
- Team Experience Portfolio (TEP)
Wie sieht das aktuelle Selbstbild der Team-Mitglieder aus, gegliedert in eine Beschreibung der Stärken, Schwächen, Bedrohungen und Chancen als Resultat der bisherigen Kooperations-Erfahrungen?
- Overal Team Satisfaction (OTS)
Wie bewerten die Mitarbeiterinnen generell ihren Handlungsrahmen im Vergleich mit ihren Anforderungen?
- Team Harmony Balance (THB)
Wie ausgeprägt ist der Grad der Übereinstimmung unter den Team-Mitgliedern bei der Bewertung ihres Arbeitsrahmens? Die Information kann auch als
Indikator für das teaminterne Konfliktpotenzial herangezogen werden.
- Teamwork Quality Score (TQS)
Wie weit ist die Kooperationsqualität im Sinne der Umsetzung „echter“ Teamarbeit ausbildet? Oftmals interagieren die Mitglieder nämlich nur als Gemeinschaft, Gruppe oder Zweckverbund.
- Return on Management (ROM)
Welchen Wirkungseinfluss haben die Teambuilding-Maßnahmen auf die Teamwork-Qualität?
- Team Development-Optionen (TDO)
Welche Ideen und Anregungen existieren aus Mitarbeitersicht, die dazu beitragen, die Teamarbeit weiter zu verbessern?
Professionelle Analysen leicht gemacht
Haus- und Fachärzte, die eine Gesamtsicht der Arbeitsqualität in ihrem Betrieb erhalten und bislang ungenutzte Verbesserungs-Möglichkeiten identifizieren möchten, können hierfür den Praxismanagement-Betriebsvergleich© nutzen. Gut 30 Minuten Arbeitszeit reichen aus, durchschnittlich 40 bislang ungenutzte Verbesserungs-Vorschläge zu identifizieren.