Mastering the medical mindshift: Sorgenkind Organisationsqualität

Worum es geht

Die Funktionalität der Praxisorganisation bestimmt maßgeblich die Möglichkeiten einer individuellen Patientenbetreuung, den wirtschaftlichen Praxiserfolg und die Arbeitsbedingungen des gesamten Praxisteams. Die Resultate des IFABS Betriebsvergleich-Trackers© für haus-, fach- und zahnärztliches Praxismanagement zeigen, dass in Arztpraxen aber auf breiter Ebene Organisationsdefizite existieren.

Der Best Practice-Standard als Key Performance-Indikator

Der für einen reibungslosen Praxisbetrieb notwendige Organisation-Rahmen einer Arztpraxis lässt sich mithilfe des Best Practice-Standards beschreiben. Er beinhaltet alle sowohl in Haus- als auch in Facharztpraxen für eine reibungslose Funktionalität des Praxisbetriebs unbedingt notwendigen Gestaltungsmerkmale in den Bereichen Planung, Patientenkontakt, Bestellsystem, Aufbau-Organisation, Ablauf-Organisation, Arbeitsumgebung, Führung, Kollaboration und Selbstmanagement.

Hierzu zählen Parameter

  • aus dem unternehmerischen Handlungsbereich wie z. B. Arbeitsziel-Planungen und -Kontrollen
  • über Details des Bestellsystems (z. B. Planung und Einhaltung von Pufferzeiten) und der Führung (z. B. Durchführung regelmäßiger Praxisbesprechungen, Zielvereinbarungen)
  • bis zum Arbeitsstil des Praxisinhabers (z. B. Delegationsverhalten, Art der Aufgabenerledigung etc.).

Der Organizational Quality Score (OQS) verdichtet das Verhältnis aus Realität und Best Practice-Standard quantitativ.

Die Organisationsqualität der ärztlichen Fachgruppen im Vergleich

Die Resultate des IFABS Betriebsvergleich-Trackers© für haus-, fach- und zahnärztliches Praxismanagement zeigen in Bezug auf den OQS deutliche Unterschiede in den ärztlichen Facharzt-Gruppen: so liegt der Score für chirurgisch arbeitende Augenärzte beispielsweise bei 70,2%, ihre konservativ tätigen Kollegen kommen lediglich auf 42,9%. HNO-Praxen realisieren ein Niveau von 49,8%, Dermatologen von 44,9%, Praxen in Ärztenetzen realisieren 52,6% und MVZ 41,9%.

Insgesamt wird deutlich, dass gut die Hälfte der eigentlich notwendigen organisatorischen Vorkehrungen nicht umgesetzt ist, die ambulante Patientenversorgung also deutlich unter ihren Möglichkeiten erfolgt.

Organisation verfolgt primär das passive Ziel der Bewältigung, nicht das aktive der Steuerung

Der Grund für diese niedrigen Scores liegt hauptsächlich darin, dass bislang nur in einem Drittel der deutschen Arztpraxen professionelle Organisations-Analysen durchgeführt wurden. In den übrigen Praxen existieren vielfach noch die Abläufe, die bei Gründung oder Übernahme etabliert wurden, im Zeitablauf modifiziert durch eine Vielzahl von Routinen, mit denen man versucht, den sich verändernden Anforderungen gerecht zu werden.

Das Ganze funktioniert auch mehr oder weniger, ist aber ein Ansatz, der das passive Ziel der Bewältigung, nicht das aktive der Steuerung verfolgt.

Zudem wird hierdurch eine Negativ-Spirale initiiert: Zeitdruck führt zu einer Vielzahl kleinerer und größerer Fehler, deren Korrektur wiederum zusätzliche und nicht vorhandene Zeit beansprucht.

Organisations-Analysen sind eine Investition in Arbeits- und Versorgungsqualität

Arbeits-Analysen, die in vielen Fällen sogar in Eigenregie durchführbar sind, bringen die Praxis-Gegebenheiten mit den Anforderungen in ein stabiles Gleichgewicht. Die hieraus resultierenden zeitlichen Freiräume sind dabei das Ergebnis der synergistischen Wirkung vieler meist kleiner Veränderungen. Der hierfür notwendige Aufwand ist eine Investition in ruhigere Praxisabläufe, mehr Zeit für die Patienten und natürlich auch für die Administration.

Der Zusammenhang macht auch deutlich, dass Versorgungsqualität vorrangig eine Frage der Organisationsqualität ist.

Kaum beachtet: der Zusammenhang von Organisation und Kompetenz-Bewertung

Die Verantwortung für unzureichende Abläufe liegt aus dem Blickwinkel der Patienten eindeutig bei den Teams. Diese Einstellung wirkt sich auch auf die Einschätzung der ärztlichen Kompetenz aus,

denn für Praxisbesucher ist die organisatorische Funktionalität in Form schneller Termine, pünktlicher Arzt-Gespräche und eines reibungslosen Praxis-Durchlaufs inzwischen ein entscheidendes Kompetenz-Merkmal.

Vergleicht man Arztpraxen, deren Betreuungsqualität, gemessen als Patient Care Quality Score (PCQS, das Verhältnis aus Anforderungen und Zufriedenheit), für die organisatorischen Komponenten der Praxisarbeit über 80% liegt, mit strukturgleichen (Größe, Leistungsprofil, Lage) Betrieben, die deutlich niedrigere Werte aufweisen, fällt die Kompetenz-Bewertung in den erstgenannten Betrieben im Mittel 20% höher aus.

Betriebsvergleich zeigt den Qualitäts-Status

Haus- und Fachärzte, die ihre Praxis-Organisation im Hinblick auf ungenutzte Verbesserungs-Reserven und im Kontext der gesamten Betriebsführung untersuchen möchten, steht hierfür der Praxismanagement-Betriebsvergleich© zur Verfügung.

ergänzt.

Alle Informationen zum Praxismanagement-Betriebsvergleich© im Überblick…