DiGA: Verordner kümmern sich zu wenig um die Patientenzufriedenheit

Worum es geht

Haus- und Fachärzte verordnen oft DiGA, von denen sie nicht wissen, wie die Patienten mit diesen zurechtkommen und wie sie sie akzeptieren.

Warum Ärzte DiGA-Insights benötigen

Praxisinhaber, die planen

  • ihren Patienten Gesundheitsanwendungen zu verordnen oder
  • den Einsatz zunächst einmal zu testen oder
  • verschiedene DiGA zu einer Indikation in ihrer Patienten-Akzeptanz zu vergleichen,

benötigen gerade zu Beginn eines solchen Vorhabens, vollkommen unabhängig von Wirkungs-Studien, die Information, wie zufrieden die Patienten mit den Anwendungen überhaupt sind. Der Grund: viele Aspekte, die einen Mediziner an einer Digital-Lösung ansprechen oder im Marketing des Herstellers herausgestellt werden, können Laien-Anwender ganz anders bewerten. Eine Ermittlung des DiGA-Acceptance-Scores (DAS) hilft Ärzten und Ärztinnen, die notwendigen Auskünfte zu erhalten. Der Wert berechnet sich aus der Relation von Patienten-Anforderungen und ihrer Zufriedenheit im Hinblick auf die relevanten Leistungsmerkmale der Digital-Lösungen.

Diskrepanzen zwischen Einschätzung und Realität

So beträgt der aggregierte DAS einer verordnungsfähigen Anwendung in einer aktuell von uns ausgewerteten Untersuchung nach Einschätzung der Ärztin, die den Fragebogen vor der Aktion ausgefüllt hatte, 80%. Die Untersuchung selbst ergab jedoch einen mittleren DAS-Wert von lediglich 56%. Damit fällt die App in die Kategorie „grenzwertig“, der Score liegt knapp unter der Eignungs-Grenze, die geringe und hohe Nutzungs-Wahrscheinlichkeit voneinander trennt.

Ohne DAS geht es nicht

Die Verschreibung einer DIGA, mit der Patienten unzufrieden sind, verhindert nicht nur ihren Einsatz und unterbindet die erwarteten Effekte, sondern strahlt auch negativ auf das Praxis-Image ab, denn der Arzt ist der Empfehler. Im entgegengesetzten Fall können Praxisinhaber auf eine hohe Akzeptanz und Nutzung derjenigen DIGA vertrauen, die ihre medizinischen Ziele und die Patientenbindung positiv unterstützt. Die Resultate derartiger Untersuchungen können auch Anbietern helfen, Support-Maßnahmen für ihre Anwendungen zu generieren, die es Ärzten erleichtern, die digitalen Therapeutika bei ihren Patienten zu verankern.