Zeitmangel: Ein toxisches Mindset der ambulanten Medizin

Worum es geht

Eines der zentralen Probleme der ambulanten Medizin ist die Persistenz toxischer Mindsets. Einer dieser „vergiftenden Glaubenssätze“ bezieht sich auf das Gefühl von Praxisinhabern und Medizinischen Fachangestellten, unter chronischem Zeitmangel zu leiden.

Die Schere im Kopf

Der Eindruck eines Missverhältnisses von Aufgaben und zur Verfügung stehenden Zeit prägt das Stress-Empfinden vieler Haus- und Fachärzte und ihres Personals. Das Gefühl wird als erschwerender Sachverhalt in Zusammenhang mit allen Aspekten der Praxisarbeit angeführt, in den vergangenen Jahren auch speziell als Hindernis bei der Umsetzung der Digitalisierung. Als Gründe werden Außeneinwirkungen wie die Bürokratie, überhöhte Patientenanforderungen oder Zusatz-Leistungen wie die Transformation in Form der TI-Projekte identifiziert.

Der große Irrtum

Doch Tatsache ist, dass in Haus- und Facharztpraxen kein Zeitmangel-, sondern ein Zeitverwendungs-Problem existiert. Die Ergebnisse aus Praxismanagement-Benchmarkinganalysen zeigen, dass selbst in Betrieben, deren Inhaber die Arbeit als problemfrei bezeichnen und nicht unter Zeitmangel leiden, im Mittel vierzig Ansatzpunkte für ungenutzte Leistungs-Reserven der Praxisführung existieren, von denen ein Teil bei Aktivierung zu spürbaren zeitlichen Freiräumen führen. Grundsätzlich wird in Arztpraxen etwa ein Drittel der Arbeitszeit für unnötige Tätigkeiten verwendet wird, die durch einfache Korrekturen freigesetzt werden könnte.

Fehlende Best Practice-Ausrichtung

Ein Stress- und Mangel-Empfinden hängt ganz entscheidend von der Qualität des Praxismanagements ab. Es wird durch den Best Practice-Standard definiert. Er umfasst alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die für einen auch unter wechselnden Belastungen reibungslos funktionierenden Praxisbetrieb unerlässlich sind. Ärztinnen, Ärzte und Medizinische Fachangestellte in Praxisbetrieben, die durch einen Best Practice-Umsetzungsgrad von 80% und mehr charakterisiert, empfinden nach eigenen Angaben kaum Stress. Ab einer Best Practice-Realisierung von 60% absteigend nimmt die Stressbelastung überproportional zu. Im Durchschnitt setzen Praxis-Teams jedoch knapp die Hälfte des Standards nicht um.

Zeitmangel durch fehlende Analysen

Dieses Best Practice-Defizit wird aber nicht erkannt, da in Arztpraxen kaum Untersuchungen der Arbeits-Effizienz bzw. -Produktivität erfolgen. Das ist umso tragischer als der Arbeitsaufwand für eine komplette professionelle Untersuchung der Praxisführung in Eigenregie lediglich dreißig Minuten ärztlicher Arbeitszeit plus 20 Minuten je MFA erfordert, ergänzt um eine Patientenbefragung. Wie dieser Convenience-Ansatz funktioniert und was er leistet, beschreibt detailliert die Publikation: “Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte – Methode, Anwendung und Nutzen“. Sie ist für Haus- und Fachärzte kostenlos, der zum kostenfreien Download benötige Code kann unter Nennung der Praxisadresse per E-Mail an die Adresse post@ifabs.de angefordert werden.

Zum Download des PDF-Buches…

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