Worum es geht
Praxisinhaber, die ihren Patienten Gesundheitsanwendungen verordnen, benötigen, vollkommen unabhängig von Wirkungs-Studien, die Information, wie zufrieden ihre Patienten mit den Anwendungen sind und welche Leistungsmerkmale der digitalen Unterstützer für sie wichtig sind.
Ärzte müssen wissen, wie ihre Patienten DiGA bewerten
Viele Aspekte, die einen Mediziner an einer Digital-Lösung ansprechen oder im Marketing des Herstellers herausgestellt werden, bewerten Patienten ganz anders. Um aber so argumentieren zu können, dass geeignete Personen von einer DiGA-Nutzung überzeugt und zur Langzeit-Anwendung motiviert werden, kommt es für Praxisinhaber darauf an, sich einen umfassenden Einblick zu verschaffen,
- wie zufrieden bestehende Anwender mit den von ihnen verschriebenen Anwendungen sind und
- auf welche Leistungsmerkmale es ihnen ankommt.
Eine verordnungsbegleitende DiGA-Befragung hilft, die notwendigen Auskünfte zu erhalten.
Deutliche Eigen- / Fremdbild-Diskrepanzen
Die Auswertung mehrerer explorative Analysen dieser Art in Haus- und Facharztpraxen zu verschiedenen DiGA zeigt ein konsistentes Bild:
- die beteiligten Ärzte, die vor der Durchführung die Zufriedenheit ihrer Patienten einschätzten, prognostizieren hohe Zufriedenheitswerte,
- die tatsächlichen, durch die Patienten vergebenen Scores liegen jedoch weit geringer und fallen teilweise in die Kategorie „grenzwertig“, d. h. die Bewertungen liegen unter der Eignungs-Grenze, die geringe und hohe Nutzungs-Wahrscheinlichkeit voneinander trennt.
Die Detail-Betrachtung macht zudem deutlich, dass die Wichtigkeit einzelner Leistungsmerkmale der Anwendungen, die dann auch bei der Kommunikation herausgestellt werden, bewerten die Verordner ganz anders als die Patienten.
Kommunikativ gegensteuern
Die Verschreibung einer DIGA, mit der Patienten nur eingeschränkt zufriedene sind, verhindert nicht nur ihren Einsatz und unterbindet die erwarteten Effekte, sondern strahlt auch negativ auf das Praxis-Image ab, denn der Arzt ist der Empfehler. Im entgegengesetzten Fall können Praxisinhaber auf eine hohe Akzeptanz und Nutzung der jeweiligen DIGA vertrauen, die ihre medizinischen Ziele und die Patientenbindung positiv unterstützen. Die Detail-Auswertungen der Befragungen und ein Abgleich mit den Gesprächs-Strategien der Ärzte zeigen zudem, dass vielen Kritikpunkten durch eine modifizierte Kommunikation entgegengewirkt werden kann.