Das DiGA-Verodnungsgespräch: Bitte keine Altersdiskriminierung

Worum es geht

Digitale Gesundheitsanwendungen (DGA) halten zwar noch sehr langsam, aber kontinuierlich Einzug in das therapeutische Instrumentarium. Sie stellen sowohl für Patienten als auch für Haus- und Fachärzte eine Innovation dar und es fehlt deshalb an Erfahrungen und Routinen, wie die gesamte Prozeßkette – von der Patienten-Information über die Verordnung in die Anwendung – am verlässlichsten funktioniert. Eine zentrale Rolle spielt hierbei natürlich der Arzt, der in seinen Verordnungs-Gesprächen eine wichtige Weichenstellung für den späteren Nutzen der Anwendungen vornimmt.

Mit Best Practices auf Erfolgskurs

Trotz des innovativen Charakters gibt es jedoch bereits Best Practices für die Kommunikation im Umfeld der Verordnung, d. h. wie Ärzte ihren Patienten die neue Technologie in einem Beratungs-Gespräch am verständlichsten erklären, ihnen individualisiert nahebringen, wie sie davon profitieren können und sie zum Einsatz motivieren.

Keine Patienten-Vorauswahl

Das Wichtigste für DiGA-Verodnungsgespräche vorweg: das Alter eines Patienten ist weder ein Ein- noch ein Auschlußkriterium. Das Alter, in dem einem Patienten eine digitale Gesundheitsanwendung verschrieben werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Anwendung und der Fähigkeiten des Patienten. Es gibt keine spezifische Altersgrenze, da jeder Fall individuell betrachtet werden sollte.

Generell können DiGA für Menschen jeden Alters von Nutzen sein, es gibt aber auch Anwendungen, die auf bestimmte Altersgruppen zugeschnitten sind und je nach Alter unterschiedliche Anforderungen oder Funktionen besitzen. So existieren Anwendungen, die speziell für ältere Menschen entwickelt wurden, um ihre Gesundheit zu überwachen, ihnen im Alltag zu helfen oder bei der Medikamenteneinnahme zu unterstützen. Andere Anwendungen wenden sich auf die Gesundheit von Kindern, wie Apps zur Überwachung des Wachstums oder zur Verwaltung von Impfplänen.

Bei jüngeren Patienten kann es notwendig sein, dass Eltern oder Betreuer bei der Nutzung der Anwendung helfen oder den Prozess überwachen. Ältere Patienten beherrschen die technischen Aspekte häufig oder haben Hilfe, wenn sie weniger vertraut mit der Bedienung von Smartphones, Tablets oder Computern sind.

(Quelle: Thill, Klaus-Dieter: Das DiGA-Verordnungsgespräch – Best Practices für Haus- und Fachärzte