Rethinking: Der Best-Practice-Standard und die unternehmerische Eigenverantwortung von Haus- und Fachärzten

Vom Regelwerk zum Wachstumssprung.“

Die Grundsicherung des Praxismanagements

Der Best-Practice-Standard des Praxismanagements beschreibt das Fundament einer professionell geführten Arztpraxis. Er umfasst alle Regelungen, Verhaltensweisen und Instrumente, die für einen reibungslosen Betrieb unerlässlich sind – und das auch unter sich wandelnden Anforderungen. In einer dynamischen Arbeitsumgebung wie der Medizin, die von regulatorischen Veränderungen, technologischen Innovationen und wachsenden Patientenbedürfnissen geprägt ist, bietet dieser validierte Standard eine verlässliche Orientierung. Nur diejenigen Ärzte, die diesen Standard verinnerlichen und weitgehend umsetzen, schaffen die Basis für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung und eine stabile wirtschaftliche Grundlage ihrer Praxis. Doch welche Rolle spielt dabei die unternehmerische Eigenverantwortung der Ärzte?

Der Best-Practice-Standard als Ausdruck unternehmerischer Verpflichtung

Sich dem Best-Practice-Standard zu verpflichten, bedeutet, die Verantwortung für die eigene Praxisführung ernst zu nehmen. Dabei geht es nicht nur darum, Mindestanforderungen zu erfüllen, sondern auch eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Patientenversorgung sicherzustellen. Dieser Anspruch ist ein klares Bekenntnis zur unternehmerischen Eigenverantwortung, denn er fordert von Ärzten ein bewusstes Nachdenken über die eigene Praxisstruktur, die Optimierung interner Prozesse und die Nutzung effektiver Managementinstrumente.

Die Einhaltung des Best-Practice-Standards bildet dabei die Grundsicherung der Praxisarbeit. Ohne diesen Standard riskieren Ärzte, den Überblick über betriebliche Abläufe zu verlieren und damit die Qualität der Versorgung und die finanzielle Stabilität ihrer Praxis zu gefährden. Dieser Zusammenhang macht deutlich: Der Best-Practice-Standard ist keine Option, sondern eine unternehmerische Notwendigkeit. Die Resultate aus Praxismanagement-Benchmarking zeigen jedoch: die Best Practice-Leitlinie ist derzeit in Haus- und Facharztpraxis im Mittel gerade einmal zur Hälfte implementiert.

Grenzen des Best-Practice-Standards: Warum Wachstum darüber hinausgeht

Trotz seiner zentralen Bedeutung reicht der Best-Practice-Standard alleine nicht aus, um Wachstumspotenziale, und sei es nur das für jeden Betrieb unerlässliche Erhaltungs-Wachstum, auszuschöpfen. Wachstum, sei es im medizinischen oder unternehmerischen Sinne, entsteht erst durch ein Überschreiten der definierten Standards. Es ist die Ausweitung von Management- und medizinischer Qualität, die eine Praxis in die Lage versetzt, über die reine Stabilisierung hinauszugehen und zusätzliche Erfolge zu erzielen.

Dieses Überschreiten erfordert eine aktive Auseinandersetzung mit innovativen Ansätzen, die über das reine Management der Praxis hinausgehen. Ärzte müssen bereit sein, die eigene Praxisstrategie zu hinterfragen, neue Versorgungsmodelle zu entwickeln und unternehmerische Risiken einzugehen. Genau hier zeigt sich die wahre Stärke der unternehmerischen Eigenverantwortung: in der Fähigkeit, über das Minimum hinauszugehen und neue Möglichkeiten zu erschließen.

Der Weg zu Wachstum: Die Verbindung von Best-Practice und Innovation

Ein Arzt, der den Best-Practice-Standard überschreitet, setzt auf eine Kombination aus strategischer Planung und Innovationskraft. Hierbei hilft die Rethinking-Formel „Reflect. Analyze. Advance.“:

  • Reflect: Ärzte reflektieren ihre aktuelle Praxisführung, identifizieren Schwächen und bewerten, inwieweit der Best-Practice-Standard in der Praxis umgesetzt ist.
  • Analyze: Sie analysieren, welche zusätzlichen Maßnahmen, Dienstleistungen oder Managementansätze Wachstum ermöglichen könnten. Dazu gehört auch die Bewertung der Patientenbedürfnisse, der Marktanforderungen und der internen Ressourcen.
  • Advance: Auf Basis dieser Analyse setzen Praxisinhaber konkrete Maßnahmen um, die über die bloße Einhaltung des Standards hinausgehen. Das können die Einführung neuer Technologien, die Erweiterung des Leistungs-Portfolios oder Investitionen in die Mitarbeiterentwicklung sein.

Unternehmerische Eigenverantwortung als Treiber des Fortschritts

Die starke unternehmerische Eigenverantwortung, die mit dem Best-Practice-Standard einhergeht, zeigt sich also in zweierlei Hinsicht: Zum einen in der Bereitschaft, die Basis einer funktionierenden Praxisführung zu sichern, und zum anderen in der Fähigkeit, diese Basis strategisch zu erweitern, um Wachstum zu erzielen.

Diese Haltung erfordert nicht nur medizinische Kompetenz, sondern auch strategisches Denken und den Mut, neue Wege zu gehen. Ärzte, die diese Verantwortung übernehmen, stärken nicht nur ihre Praxis, sondern auch ihre eigene Rolle als unternehmerische Persönlichkeiten. Der Best-Practice-Standard wird so vom bloßen Werkzeug zur Grundlage für unternehmerischen Erfolg – ein Erfolg, der weit über die bloße Sicherung hinausgeht.

Fazit: Ein Aufruf zum Überschreiten des Standards

Der Best-Practice-Standard des Praxismanagements ist mehr als ein Regelwerk – er ist die Grundsicherung, auf der Ärzte eine stabile und qualitativ hochwertige Praxisarbeit aufbauen können. Doch wahres Wachstum entsteht erst, wenn dieser Standard überschritten und durch innovative Ansätze erweitert wird. Dies erfordert eine klare unternehmerische Eigenverantwortung und die Bereitschaft, sowohl medizinisch als auch organisatorisch neue Horizonte zu erschließen.

In einer Zeit, in der die Anforderungen an Arztpraxen stetig wachsen, ist der Weg vom Standard zum Fortschritt nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit. Nur durch diesen Schritt können Ärzte ihre Praxis nachhaltig stärken und den sich wandelnden Herausforderungen erfolgreich begegnen.

Weiterführende Literatur

Thill, K.-D.: Das Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte: Methode, Anwendung und Nutzen, Neobooks, Berlin 2024 oder als PDF-Skript

Reflect. Analyze. Advance.
Reflect. Analyze. Advance.

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