Praxismanagement: Warum Ärzte die Effizienz-Steigerung durch Benchmarking vernachlässigen

❓Worum es geht

In einer Welt, die immer komplexer wird und in der der medizinische Sektor sich sowohl mit Fachkräftemangel als auch mit steigenden Kosten konfrontiert sieht, ist die Notwendigkeit zur Steigerung der Effizienz in Arztpraxen offensichtlich. Effizient arbeiten bedeutet, das anliegende Arbeitsvolumen mit einem möglichst geringen Einsatz an Ressourcen zu bewältigen. Überraschenderweise bleibt in diesem Kontext eine Methode häufig ungenutzt: das Benchmarking des Praxismanagements mit der validierten Leitlinie des Best-Practice-Standards. Er beschreibt alle Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die für eine auch unter wechselnden Anforderungen reibungslos funktionierende Arbeit unerlässlich sind.

Betriebsvergleiche zeigen, dass im Durchschnitt nur die Hälfte dieser Standards in Haus- und Facharztpraxen umgesetzt wird.

Warum ist das so, und welche Auswirkungen hat diese Vernachlässigung?

📌 Ignoranz oder Überforderung?

Ein möglicher Grund für die Vernachlässigung dieses wichtigen Instruments ist die fehlende Sensibilität für das Thema. Viele Ärzte sind in ihrer Ausbildung und Praxis stark auf die medizinischen Aspekte ihrer Arbeit fokussiert und vernachlässigen dabei oft die betriebswirtschaftliche Seite im Sinne einer unternehmerischen Praxisführung. Hieraus resultiert, dass sie sich entweder nicht der Bedeutung von Effizienzsteigerungen bewusst sind oder sich schlichtweg überfordert fühlen, wenn es darum geht, diese umzusetzen.

📌 Die Tücke der Subjektivität

Ein weiteres Hindernis ist die subjektive Wahrnehmung mancher Praxisinhaber, der sich oft bereits in einer „Komfortzone“ befindet. Man geht fälschlicherweise davon aus, dass ein subjektiv empfundener “reibungsloser Betrieb” gleichbedeutend mit “Effizienz” ist. Diese falsche Selbstwahrnehmung verschleiert die Notwendigkeit für weitere Verbesserungen.

📌 Benchmarking als Augenöffner

Die Durchführung eines Praxismanagement-Benchmarkings mit dem Best-Practice-Standard dient als Augenöffner. Erst durch den direkten Vergleich mit den objektiven Parametern des Notwendigen wird klar, wo Verbesserungspotenziale liegen. Dabei kann es sich um alle Aktionsbereiche der Praxisarbeit handeln, von der Planung, die Patientenbetreuung und Mitarbeiterführung bis zu Organisation, Marketing und Controlling.

📌 Risiken der Nichtbeachtung

Die Vernachlässigung dieses Instruments hat weitreichende Folgen. Dazu gehören ineffiziente Prozesse, erhöhter Stress für das Praxisteam, eine geringere Patientenzufriedenheit und letztlich auch finanzielle Einbußen. Weiterhin können unbekannte oder vernachlässigte Risikofaktoren im schlimmsten Fall sogar zu chaotischen Situationen führen.

‼️Fazit

Angesichts des wachsenden Drucks durch Fachkräftemangel und Kostensteigerungen kann es sich keine Arztpraxis leisten, die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung ungenutzt zu lassen. Das Benchmarking mit dem Best-Practice-Standard bietet eine objektive, datenbasierte Methode zur Identifikation von Schwachstellen und Verbesserungspotenzialen. Es ist höchste Zeit, dass Ärzte diese „Trumpfkarte“ ausspielen und ihren Praxisbetrieb optimieren, um den wachsenden Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können. Der Aufwand hierfür ist äußerst gering, es wird noch nicht einmal ein Vor-Ort-Berater in der Praxis benötigt.

📕 Weiterführende Informationen

Möchten Sie wissen, wie der Convenience-Ansatz funktioniert und welche Vorteile er bietet? Dann sollten Sie einen Blick in die Publikation “Benchmarking des Praxismanagements für Haus- und Fachärzte – Methode, Anwendung und Nutzen” werfen. Sie beschreibt detailliert, wie Sie als Haus- oder Facharzt von diesem Ansatz profitieren können.

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Selbsttest: Brauche ich als Haus- oder Facharzt ein Praxismanagement-Benchmarking mit dem Best Practice-Standard?

Dieser Selbsttest besteht aus 20 Fragen, um herauszufinden, ob Sie als Praxisinhaber von einem Praxismanagement-Benchmarking mit dem Best Practice-Standard profitieren könnten. Bitte bewerten Sie jede Frage von 1 bis 5 Punkten, wobei 1 bedeutet „stimmt gar nicht“ und 5 „stimmt vollkommen“.

Fragen

  • Ich habe Schwierigkeiten, meine Praxis effizient zu organisieren. (1-5)
  • Meine Mitarbeiter sind häufig unsicher, welche Aufgaben sie erledigen sollen. (1-5)
  • Ich möchte meine Praxisführung durch Kennzahlen überwachen können. (1-5)
  • Die Patientenbeschwerden nehmen zu. (1-5)
  • Es fehlt mir eine klare Praxis-Strategie. (1-5)
  • Ich bin unsicher, ob mein Controlling effizient ist. (1-5)
  • Es gibt viele Konflikte unter den MFA. (1-5)
  • Es fehlt mir an effektiven Kommunikationswegen innerhalb der Praxis. (1-5)
  • Ich möchte mein Praxismanagement mit anderen Praxen vergleichen. (1-5)
  • Ich bin unsicher, ob meine Praxis den aktuellen Best Practice-Standards entspricht. (1-5)
  • Ich habe Schwierigkeiten bei der Mitarbeiterführung. (1-5)
  • Die Leistungs-Dokumentation ist häufig unvollständig. (1-5)
  • Ich möchte die Patientenbetreuung verbessern. (1-5)
  • Ich bin unsicher, wie ich die Digitalisierung in meiner Praxis umsetzen soll. (1-5)
  • Die Wartezeiten auf einen Termin und in der Praxis sind sehr lang. (1-5)
  • Ich möchte wissen, wo verdeckte Risikofaktoren in meiner Praxis liegen. (1-5)
  • Ich bin an einer objektiven Analyse meiner Praxis interessiert. (1-5)
  • Das Engagement der Personals lässt zu wünschen übrig. (1-5)
  • Ich wünsche mir mehr Transparenz in meinen Betriebsabläufen. (1-5)
  • Ich strebe eine kontinuierliche Verbesserung der Praxisarbeit interessiert. (1-5)

Punktebewertung und Auswertungsschema

  • 20-40 Punkte: Ein Praxismanagement-Benchmarking ist äußerst nützlich für Sie, um strukturelle Schwächen zu identifizieren und Prozesse zu optimieren.
  • 41-70 Punkte: Es gibt einige Bereiche, die Verbesserungen erfordern. Ein Benchmarking eröffnet Ihnen neue Perspektiven, Ihre Praxis effizienter und patientenorientierter zu gestalten.
  • 71-100 Punkte: Sie sind schon gut aufgestellt und benötigen eigentlich kein Praxismanagement-Benchmarking, dennoch kann es zum Ausschluss von Risikofaktoren hilfreich sein.