Best Practices des Praxismanagements: Stärkung durch Abwehr

Worum es geht

“Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.” (Seneca): Ärzte(innen), die ihre zeitlichen Freiräume ausbauen möchten, müssen u. a. auch lernen, Anforderungen von Mitarbeitern, Kollegen oder anderen Dritten, die nicht in diesen Rahmen passen, konsequent, aber diplomatisch mit einem „Nein“ abzulehnen.

Zehn Bausteine für ein „diplomatisches Nein“

  • Lassen Sie sich in Ihrer Grundhaltung auf keinen Kompromiss und keine Verhandlungen ein. Solange ihr Gesprächspartner noch auf die Erfüllung seiner Forderung hoffen kann, wird er keine Ruhe geben.
  • Vermeiden Sie eine schroffe Ablehnung, auch wenn Sie das Anliegen als „Zumutung“ empfinden und halten Sie die Gesprächsatmosphäre auf einem positiven Niveau.
  • Versuchen Sie, sich in die Position Ihres Gegenübers zu versetzen, um sich mit Ihrer Argumentation auf seine möglichen Reaktionen einzustellen.
  • Begründen und erklären Sie Ihr „Nein“ möglichst verständlich, damit Ihr Gesprächspartner Ihr Handeln versteht, belehren Sie ihn aber nicht. Zitieren Sie – wenn möglich – Regelungen oder Instanzen, die Sie zu Ihrem Handeln zwingen, vermeiden Sie dabei aber Abwertungen, da Ihnen dieses Verhalten als Schwäche ausgelegt wird.
  • Verdeutlichen Sie unterstützend mögliche negative Folgen einer Zustimmung Ihrerseits.
  • Achten Sie auf Ihre Wortwahl. In derartigen Gesprächssituationen können sich schon einfache Formulierungen wie „Nie“, „Das geht nicht.“ oder: “Das gibt es nicht.“ ungünstig auf das Gesprächsklima auswirken.
  • Übergehen Sie diskret mögliche Hinweise Ihres Gegenübers auf entgegengesetzte Erfahrungen, denn sie können sie nicht überprüfen.
  • Zeigen Sie Verständnis für die Enttäuschung Ihres Gesprächspartners statt ihn um Verständnis zu bitten, bleiben Sie dabei aber konsequent bei Ihrer Linie.
  • Bieten Sie nach Möglichkeit eine Alternative an.
  • Sorgen Sie für einen positiven Gesprächsabschluss.

Dass Ärzte(innen) sich von dem befreien können, was sie nicht wollen und nicht tun sollten, ist auch ein Anliegen des Praxismanagement-Betriebsvergleichs. Das validierte Verfahren identifiziert – ohne die Notwendigkeit eines Vor-Ort-Beraters – die Stärken, Schwächen, Bedrohungen sowie Chancen der Praxisarbeit, ergänzt um die bislang ungenutzten Veränderungs-Möglichkeiten der Praxisführung.