Worum es geht
Die Leistungsqualität des Personals in Haus- und Facharzt-Praxen ist sehr unterschiedlich verteilt. Doch dieser Zustand ist nur teilweise auf das Personal selbst zurückzuführen.
Das Personal aus Sicht der Ärzte(innen)
Befragt man PraxisinhaberInnen, wie sie die Leistungsqualität ihrer Mitarbeiter einschätzen, ergibt sich folgende Verteilung:
- 15% werden der Gruppe „Profis“, d. h. Mitarbeiterinnen, die ihre gesamte Tätigkeit umfassend beherrschen und eigeninitiativ arbeiten, zugeordnet,
- 25% sind aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte „Hilfreiche“, also Helferinnen, die die ihnen übertragenen Aufgaben gut erledigen, allerdings bei allen über Routinen hinausgehenden Tätigkeiten klare Vorgaben benötigen,
- 35% zählen zu den „Bemühten“ im Sinne von Mitarbeiterinnen, die gute Leistungen erbringen wollen, aber nur in wenigen Arbeitssegmenten diese Absicht in die Tat umsetzen können,
- 25% bilden die Gruppe der „Low Performer“.
Führung? Nein danke!
Gleichzeitig zeigen Praxismanagement-Betriebsvergleiche aber auch, dass Ärztinnen und Ärzte sich nur wenig um die Personalführung kümmern: über alle Fachgruppen betrachtet beträgt der Leadership Materialization Score (LMS, Einsatz der Führungsinstrumente im Vergleich zum Best Practice-Standard) nur auf 41,9%. Dieser geringe Input drückt sich erwartungsgemäß unmittelbar in einem entsprechend niedrigen Output aus: so liegt der Leadership Impact Score (LIS, die Mitarbeiterzufriedenheit in Relation zu den Anforderungen) auf einem Niveau von nur 32,7%
Fazit
Haus- und Fachärzte(innen) setzen im Rahmen ihrer Führung zwei Drittel der für eine reibungslos funktionierende Zusammenarbeit notwendigen Instrumente, Regelungen und Verhaltensweisen nicht ein.
Deshalb können Medizinische Fachangestellte ihre Aufgaben oftmals auch gar nicht richtig ausführen, da sie z. B. nur unzureichend definiert sind, sie hierfür nicht qualifiziert wurden und / oder ihnen benötigte Informationen fehlen. Ebenso findet kaum Teamarbeit statt, das Personal arbeitet nur in Gruppen zusammen und Motivations-Techniken werden kaum verwendet.
Ärztinnen und Ärzte, die das bislang ungenutzte Potenzial ihrer Führung identifizieren und aktivieren wollen, steht hierfür der Praxismanagement-Betriebsvergleich zur Verfügung.