MVZ, Zentren und Groß-Praxen: Mehr als 100 Verbesserungs-Möglichkeiten des Betriebs-Managements

Worum es geht

Routinen sind in MVZ, Zentren und Groß- bzw. Überregionalen Praxen ein wichtiger Mechanismus zur Bewältigung der Arbeit, doch häufig beeinflussen sie das Betriebsgeschehen eher negativ.

Durch Komfort zu Mehrarbeit

Routinen entlasten den Arbeits-Alltag sowohl für die Betriebsleitungen als auch für die Mitarbeiter. Ihre Effekte wirken sich jedoch nur dann auf Dauer positiv auf das Arbeitsgeschehen aus, wenn sie regelmäßig überprüft werden. Doch der durch Routinen entstehende Komfort und die Gewöhnung an sie führen dazu, dass derartige Checks i. d. R. ausbleiben. Auf Dauer kommt es dadurch unweigerlich zu einer Fehlleitung von Wahrnehmung und Beurteilung der Arbeitsprozesse. Die so entstehende Betriebsblindheit verdeckt die Erkenntnis, dass sich die Voraussetzungen für die Nutzung der Routinen verändert haben oder effizientere bzw. produktivere Alternativen zur Verfügung stehen.

“Unsere Arbeit läuft prima!“

Ein Beispiel für Betriebsblindheit ist die Einschätzung von Ärztinnen und Ärzten zur Realisierung des Best Practice-Standards in ihren Betrieben. Er beschreibt diejenigen Regelungen, Instrumente und Verhaltensweisen, die reibungslose Funktionalität einer Arzt- oder Zahnarztpraxis gewährleisten.

Liegt die Annahme der Mediziner im Mittel bei einem Umsetzungsgrad von 86% (Optimum: 100%), zeigt die Realität jedoch nur einen Wert von 54%. Damit liegt ein Effizienz- und Produktivitäts-Potenzial von 46% brach und viele Teams in MVZ, Zentren und Groß- bzw. Überregionalen Praxen arbeiten dadurch deutlich unter ihren Möglichkeiten oder unnötig zu viel.

Betriebsblindheit vergleichend vermeiden

Der einfachste Weg, der Betriebsblindheit gezielt entgegenzuwirken, ist ein Vergleich der eigenen Arbeit mit objektiven Standards, möglichst kontinuierlich wiederholt. Besonders geeignet ist dabei ein doppeltes Benchmarking mit dem erwähnten Best Practice-Standard, ergänzt um die Fachgruppen-Referenz. Ganz ohne Vor-Ort-Berater ist das beispielsweise mit einem Praxismanagement-Betriebsvergleich möglich. Ein derartiges validiertes Verfahren bringt nicht nur durch die Bildung von Key Performance-Indikatoren Transparenz in die komplexe Struktur der Betriebsführung, sondern macht sie gleichzeitig leicht steuerbar. Überdies identifiziert die Technik alle Stärken, Schwächen, Bedrohungen sowie Chancen der Arbeit und ermittelt bislang ungenutzte Verbesserungsmöglichkeiten. Bei MVZ ergeben sich im Mittel Aktionspläne mit 100 derartigen Vorschlägen.